Paar im Auto

Die besten Regionen für Elektrofahrzeuge in Deutschland

Damit sich ein Elektroauto lohnt, muss es geeignete Lademöglichkeiten geben. Für viele Menschen ist ein einfacher Zugang zu Ladestationen entscheidend, etwa weil sie keine Möglichkeit haben, ihr Elektroauto zu Hause aufzuladen, sie es am Arbeitsplatz laden oder einfach viel unterwegs sind. 

Wir von Allianz Direct sehen uns die Anzahl an Ladestationen in jedem Bundesland an und ermitteln, welches die höchste Dichte an Ladepunkten pro Person bzw. pro Elektrofahrzeug hat.

Stand der Ladestationen in Deutschland 2023

Überblick über die Dichte an Ladepunkten für Elektroautos in Deutschland
Überblick über die Dichte an Ladepunkten für Elektroautos in Deutschland.

Deutschlands Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge umfasst bundesweit 48.002 Ladestationen. Dabei handelt es sich ausschließlich um Ladestationen, die zur Deckung eines öffentlichen Ladebedarfs eingerichtet wurden – nicht auf privatem Grund.

Alles in allem bieten diese Stationen 91.155 einzelne Ladepunkte, mit einem Durchschnitt von 1,9 Punkten pro Station. Hierzu zählen sowohl normale als auch Schnellladepunkte, die im Juli 2023 in Betrieb waren.

Welches Bundesland hat die meisten Ladestationen für Elektrofahrzeuge?

Deutschlandkarte mit Anzahl der E-Auto-Ladestationen pro Bundesland.
Deutschlandkarte mit Anzahl der Ladestationen pro Bundesland.

An der Spitze liegt Bayern mit 19.239 Ladestationen im gesamten Bundesland. Bayern ist das flächenmäßig größte Bundesland, was mehr Platz für diese Ladepunkte bietet. Zudem gab es in Bayern ein 2017 ins Leben gerufenes Förderprogramm für Ladeinfrastruktur, um den Ausbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur zu unterstützen. Das geschah zusätzlich zum Bundesprogramm. Dieses wurde dann 2020 mit dem neuen Förderprogramm „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“ fortgesetzt.

Auf dem zweiten Platz ist Nordrhein-Westfalen mit 16.621 Ladepunkten –18 % weniger als Bayern. Baden-Württemberg liegt mit 16.069 Ladepunkten an dritter Stelle.

Die kleineren Bundesländer wie das Saarland und Bremen liegen mit 740 und 670 Ladepunkten am anderen Ende des Spektrums. Im nächsten Schritt beleuchten wir aber, wie es sich bei der Anzahl der Ladepunkte pro Kopf verhält.

Bundesländer mit den meisten Ladestationen pro Kopf

Elektroauto Ladepunkte pro Kopf nach Bundesland 2023
Ladepunkte pro Kopf nach Bundesland (Juli 2023).

Diese Daten bieten eine Pro-Kopf-Perspektive auf die Verteilung der Ladepunkte in den Bundesländern im Juli 2023. Mit 1,44 Ladepunkten pro 1.000 Einwohner liegt Bayern weiterhin an erster Stelle. Baden-Württemberg rückt mit 1,42 Punkten pro 1.000 Einwohner vom dritten Platz (in der Rangliste der Gesamtzahl der Ladepunkte) auf den zweiten Platz vor.

Obwohl Hamburg (als eines der kleinsten Bundesländer) bei der Gesamtzahl der Ladepunkte an siebter Stelle liegt, steht es unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl mit 1,21 pro 1.000 Einwohner an dritter Stelle der Regionen mit der höchsten pro Kopf-Dichte an Ladesäulen.

Dagegen weisen Bundesländer wie Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern mit 0,68 bzw. 0,70 Ladepunkten pro 1.000 Einwohner eine relativ niedrige Dichte auf.

In welchen Bundesländern werden die meisten Elektrofahrzeuge gekauft?

Nachdem wir die Gesamtzahl der Zulassungen von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben in der ersten Hälfte des Jahres 2023 kennen, wollen wir uns Statistiken für Neuzulassungen von BEVs und Hybrid-Fahrzeugen pro Bundesland ansehen.

Für einen ausführlichen Einblick in die neuesten Statistiken rund um Elektrofahrzeuge und die Mobilitätswende in Deutschland im EU-Vergleich haben wir eine Übersicht der Elektroauto-Statistiken 2023 zusammengestellt.

Bundesländer mit der höchsten Anzahl von BEV- und Hybrid-Zulassungen

Neuzulassungen von Hybrid- und Elektroautos nach Bundesland, Januar bis Juli 2023
Neuzulassungen von Hybrid- und Elektroautos nach Bundesland, Januar bis Juli 2023.

In Bayern gab es 2023 im ersten Halbjahr 52.513 BEV-Zulassungen und 104.960 Hybrid-Zulassungen, was eine Summe von 157.473 ergibt. Nordrhein-Westfalen folgte dicht darauf mit insgesamt 151.277 Zulassungen, darunter 57.093 BEVs und 94.184 Hybride. 

Auch Baden-Württemberg war mit 43.558 BEV-Zulassungen und 75.538 Hybrid-Zulassungen sehr präsent auf dem Markt für Elektrofahrzeuge. 

In Bundesländern wie Bremen und Mecklenburg-Vorpommern waren die Zulassungszahlen niedriger. Bremen hatte 188,8 % weniger BEV-Zulassungen als Bayern und 186,2 % weniger Hybrid-Zulassungen.

Wenn es um den Kontrast zwischen den beiden Arten der Elektromobilität geht, weist Hamburg den größten Unterschied auf. Hier gab es einen Unterschied von 88,5 % zwischen BEV- (7.044) und Hybrid-Zulassungen (18.226). Schleswig-Holstein hatte die geringste Anzahl von Zulassungen, nur 14,7 % trennten die beiden. 

Die Bundesländer mit den meisten Elektrofahrzeugen pro Kopf

Deutschlandkarte mit Anzahl der E-Auto-Zulassungen pro Kopf nach Bundesland.
Deutschlandkarte mit Anzahl der E-Auto-Zulassungen pro Kopf.

Wie steht es um die Zahl der Zulassungen unter Berücksichtigung der Einwohnerzahl? Mit 13,36 EV-Neuzulassungen pro Kopf (pro 1.000 Einwohner) von Januar bis Juli 2023 hat sich Hamburg auf den ersten Platz geschoben.

Obwohl Hessen bei der Summe aller EV-Neuzulassungen auf Platz vier lag, rückte es unter Berücksichtigung der Bevölkerungszahl auf den zweiten Platz auf. Das Bundesland verzeichnete 12,74 Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen pro 1.000 Einwohner.

Bayern bleibt mit 11,78 Zulassungen unter den Top drei. Das Bundesland hat mehrere Initiativen zur Förderung der Elektromobilität. Unter anderem gab es das bis Ende 2022 laufende Programm „Nicht öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern“. Damit konnten Unternehmen und Kommunen Fördermittel für den Bau von Ladepunkten erhalten.

Trotz der Tatsache, dass drei der größten Elektroautofabriken in Sachsen ansässig sind (BMW, Zwickau und Dresden), hat Sachsen mit 4,96 Elektroautos pro 1.000 Einwohner eine der niedrigsten Zahlen.

Wo gibt es sowohl die höchste Ladestationen-Dichte als auch die meisten Zulassungen von E-Autos?

Verhältnis von E-Auto-Zulassungen zu Ladestationen pro Kopf pro Bundesland.
Verhältnis von E-Auto-Zulassungen zu Ladestationen pro Kopf pro Bundesland.

Legt man die pro Kopf Daten von Elektrofahrzeug-Zulassungen und verfügbaren Ladesäulen nebeneinander, kann man sehen wie diese je nach Bundesland in Beziehung zueinanderstehen. Wir können erkennen, welche Regionen mit der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität mithalten können und welche nicht. 

In Bayern und Baden-Württemberg liegen die Zulassungen von Elektrofahrzeugen pro Kopf auf den Plätzen drei und vier, was auf eine starke Nachfrage nach Elektrofahrzeugen hindeutet. Auch bei den Pro-Kopf-Ladepunkten liegen sie beide an erster und zweiter Stelle. Das zeigt, dass diese Bundesländer mit der Nachfrage nach Elektroinfrastruktur mithalten können. Man kann sagen, dass sie die beiden fortschrittlichsten Bundesländer in Sachen Mobilitätswende sind. 

Mit 12,74 Neuzulassungen pro 1.000 Einwohner von Januar bis Juli 2023 belegt Hessen den zweiten Platz bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen pro Kopf, was auf ein zunehmendes Interesse an Elektrofahrzeugen hinweist. Allerdings liegt Hessen bei den Ladepunkten pro Kopf mit 12,74 pro 1.000 Einwohner noch an sechster Stelle. 

Umfrage: Wie stehen die Deutschen zur Mobilitätswende? 

Es ist vielleicht kein Wunder, dass in Deutschland, dem Geburtsland des Autos, generell weiterhin Benziner bevorzugt werden. Laut einer neuen Umfrage zu Elektroautos von Allianz Direct stellte sich allerdings eine Ablehnung gegenüber elektrischen Fahrzeugen heraus. Diese dürfte im Hinblick auf das Verbrenner-Aus 2035 in der EU problematisch werden.

Über die Hälfte (53 %) der 2.000 befragten Autofahrer konnten sich demnach nicht vorstellen, jemals ein Elektrofahrzeug zu kaufen. Auch über die Altersgruppen verteilt war die Ablehnung ähnlich hoch. Der niedrigste Anteil lag mit 51 % der 18-24-jährigen Befragten, war aber immer noch mehr als die Hälfte. 

Der am häufigsten genannte Nachteil an BEVs waren die hohen Kosten elektrischer Fahrzeuge selbst (9,9 % der Befragten), dicht gefolgt von Zweifeln an ausreichender Reichweite (9,8 %).

Unter Vorteilen an E-Autos empfanden Deutsche die Umweltfreundlichkeit am wichtigsten (54.9 % der Befragten). 29,1 % lobten, dass Strom aus der Ladesäule günstiger ist als Kraftstoff tanken. Staatsprämien waren nur für 10,2 % der Befragten ein Anreiz ein Elektroauto zu fahren. 5,9 % gaben als Vorteil an, dass Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb leiser sind als Verbrenner-Motoren.  

Neben dem Ausbau an verfügbaren Ladestationen und der Reichweite elektrisch angetriebener Fahrzeuge bleibt also auch die Akzeptanz in der Gesellschaft ein Aspekt auf dem Weg zur Mobilitätswende in Deutschland.

Quellen:

Mann mit Notebook

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