Fahrzeugklassen

Die Europäische Gemeinschaft hat 1970 die Definition einzelner Fahrzeugklassen eingeführt.

Die sogenannten EG-Fahrzeugklassen spielen sowohl für Automobilhersteller und Gesetzgeber als auch für dich als Autofahrer eine wichtige Rolle.

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Erfahre hier alles zum Thema Fahrzeugklassen:

  • Was genau verbirgt sich hinter der Bezeichnung?
  • Was sind die Unterschiede zum Fahrzeugtyp bzw. zur Typklasse?
  • Welche europaweiten Fahrzeugklassen gibt es?

Begriffsbestimmung: Fahrzeugtyp, Typklasse, Fahrzeugklasse

Sicherlich hast du die drei Begriffe Fahrzeugtyp, Typklasse und Fahrzeugklasse schon einmal gehört. Sie mögen ähnlich klingen, doch stecken dahinter unterschiedliche Bedeutungen.

EG Fahrzeugklasse

Die Fahrzeugklasse bzw. EG-Fahrzeugklasse definiert eine Gruppe von Fahrzeugen nach Maßgabe der EG-Richtlinie 2007/46/EG so, dass diese konkreten gesetzlichen Vorschriften zugeordnet werden. Dies ist vor allem für die Hersteller wichtig, denn sie erhalten die notwendige Typgenehmigung nur, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.

Ein Beispiel: Zur Klasse M1G – eine Unterklasse der EG-Fahrzeugklasse M – gehören alle geländegängigen Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit höchstens acht Sitzplätzen. Um beispielsweise die Typgenehmigung als Geländewagen zu erhalten, muss ein Fahrzeug laut EG-Richtlinie:

  • eine Vorderachse und eine Hinterachse aufweisen, die gleichzeitig oder getrennt angetrieben werden können,
  • als Einzelfahrzeug ohne Anhänger eine Steigung von 30 Prozent überwinden können und
  • mindestens über eine Differenzialsperre oder eine ähnliche Einrichtung verfügen.

Sind diese Anforderungen erfüllt, erteilt das Kraftfahrtbundesamt die Typgenehmigung, welche den Fahrzeughersteller berechtigt, das Kfz-Modell in Serie zu fertigen.

Die Typklasse

Sie ist für Kfz-Versicherungen von Bedeutung. Die Typklasse stellt einen Indexwert zur Prämienberechnung für die Kfz-Haftpflichtversicherung und Kaskoversicherung dar. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft ermittelt jährlich, welche Fahrzeugtypen wie häufig in Unfälle verwickelt sind oder auf andere Weise Schäden erleiden. Auf Grundlage dieser Daten wird berechnet, wie schadensanfällig bestimmte Fahrzeugtypen sind. Hier gilt: Je höher die ermittelte Schadensanfälligkeit für eine bestimmte Typklasse, desto höher die Versicherungsprämie. Weitere Informationen findest du in unserem Ratgeber zur Typklasse.

Der Fahrzeugtyp

Der Fahrzeugtyp definiert ein Fahrzeugmodell innerhalb einer Automarke oder einer Serie eines Automobilherstellers. Ein Beispiel: Mercedes baut seit 1997 die A-Klasse. Innerhalb dieser Serie gibt es verschiedene Modelle, beispielsweise mit der Bezeichnung „A 200“. Der Fahrzeugtyp ist somit „Mercedes A 200“, nicht jedoch „Mercedes“ oder „A 200“.

Übersicht: Welche Fahrzeugklassen gibt es in der EU?

EG-Fahrzeugklasse L

Leichte Kraftfahrzeuge mit 2, 3 oder 4 Rädern, z.B. Moped, Motorrad, Quad

EG-Fahrzeugklasse M

Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung, z.B. Pkw, Wohnmobil oder Bus

EG-Fahrzeugklasse N

Kraftfahrzeuge zur Güterbeförderung, z.B. Lieferwagen, LKW

EG-Fahrzeugklasse O

(Sattel-)Anhänger

EG-Fahrzeugklasse R

Anhänger für die Nutzung in der Land- und Forstwirtschaft

EG-Fahrzeugklasse S

Gezogene Maschinen für die Land- und Forstwirtschaft

EG-Fahrzeugklasse T

Zugmaschinen für die Land- und Forstwirtschaft

EG-Fahrzeugklasse C

Zugmaschinen der Land- und Forstwirtschaft auf Gleisketten

FAQ: Fahrzeugklassen

Im Folgenden klären wir weitere wichtige Fragen rund um das Thema Fahrzeugklassen auf. Los geht’s!

Was sind die EG-Fahrzeugklassen?

EG-Fahrzeugklassen definieren Fahrzeugtypen anhand ihrer Zusammensetzung, so dass sie ihrer Aufbauart und ihrem Zweck entsprechend zugeordnet werden können.

Wie lässt sich mein Auto oder Anhänger einer Klasse zuordnen?

Fahrzeuge, welche in die jeweiligen EG-Fahrzeugklassen eingeteilt sind, kannst du der obigen Übersicht entnehmen.

Was haben die EG-Fahrzeugklassen mit dem Führerschein zu tun?

EG-Fahrzeugklassen solltest du nicht mit den Fahrerlaubnisklassen verwechseln, die sich auf der Rückseite des aktuellen EU-Führerscheins befinden. Es ist möglich, dass du mit dem Führerschein einer Fahrerlaubnisklasse Kraftfahrzeuge unterschiedlicher EG-Fahrzeugklassen führen darfst.

Ein Beispiel: Du bist im Besitz des Führerscheins der Fahrerlaubnisklasse B, also des klassischen PKW-Führerscheins. Mit diesem darfst du nicht nur die Fahrzeuge der EG-Fahrzeugklasse M (PKW), sondern auch die Fahrzeuge der EG-Fahrzeugklassen L (Moped), N (Lieferwagen) und O (Anhänger) fahren. Voraussetzung ist jedoch, dass diese die zulässige Gesamtmasse der Fahrerlaubnisklasse sowie die maximale Anzahl der zulässigen Sitzplätze nicht überschreiten.

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