
Verkehrsunfallstatistik in Deutschland: So sicher sind unsere Straßen
Verkehrsunfälle sind ein ernstes Problem auf deutschen Straßen, insbesondere angesichts der steigenden Anzahl von Fahrzeugen und der zunehmenden Verkehrsdichte. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 262.629 Unfälle mit Personenschaden gemeldet.
Um die Verkehrssicherheit in Deutschland besser zu verstehen, haben wir von Allianz Direct Kfz-Versicherung eine umfassende Analyse der Verkehrsunfallstatistiken auf Basis des Unfallatlas durchgeführt. Untersucht wurden hierbei ausschließlich Unfälle mit Personenschaden.
Die Top 10 der Verkehrsunfallstatistik in Deutschland
- Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter bei Verkehrsunfällen mit insgesamt 58.062 Unfällen im Jahr 2024, gefolgt von Bayern mit 44.331 Unfällen.
- Bremen und das Saarland verzeichnen die niedrigsten Unfallzahlen mit 2.581 bzw. 2.894 Unfällen im Jahr 2024.
- Bayern hat mit 429 die meisten tödlichen Unfälle, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 427 tödlichen Unfällen.
- Die gefährlichste Straße Deutschlands ist die Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main mit 59 Unfällen im Jahr 2024, darunter 12 mit schweren Verletzungen.
- In der Kieler Straße in Hamburg, die 2022 die gefährlichste Deutschlands war, und in der Vahrenwalder Straße in Hannover gab es zwar die gleiche Gesamtzahl an Unfällen (59), jedoch befanden sich darunter weniger mit schweren Verletzungen.
- Die Trierer Straße in Aachen, Deutschlands gefährlichste Straße im Vorjahr, liegt mit 58 Unfällen 2024 bundesweit auf Rang 4.
- Die Vahrenwalder Straße auf Rang 3 und die Frankfurter Allee auf Rang 9 sind die einzigen Straßen, die 2022, 2023 und 2024 unter den Top 10 waren.
- Die gefährlichste Uhrzeit ist 16:00 Uhr mit 11.165 gemeldeten Unfällen – zur typischen Feierabend- und Abholzeit an Schulen.
- Die häufigste Unfallart ist die Kollision mit einem einbiegenden, abbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug: 69.313 Unfälle ereigneten sich 2024 auf diese Art und Weise.
- Die häufigste Unfallursache in Deutschland ist das Abbiegen, Wenden oder Einfahren in den Verkehr, mit 52.530 registrierten Fällen im Jahr 2024.
Diese Daten verdeutlichen regionale Unterschiede sowie die besonderen Gefahren an stark frequentierten Orten wie Schulen und Krankenhäusern.
Die gefährlichsten Bundesländer im Straßenverkehr und unfallträchtigsten Standorte in Deutschland

Unsere Analyse zeigt, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern in Bezug auf die Anzahl der Verkehrsunfälle gibt. In Schleswig-Holstein gab es 2024 die meisten Unfälle pro Kopf (3,89 pro 1.000 Einwohner), während es in Thüringen die wenigsten gab (nur 2,51 pro 1.000 Einwohner).
Wie bereits im Vorjahr verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 58.062 Unfällen die höchste Unfallzahl in 2024, gefolgt von Bayern mit 44.331 Unfällen. Am wenigsten Unfälle gab es in Bremen (2.581) und im Saarland (2.894). Bayern verzeichnet die meisten tödlichen Unfälle (429), während Nordrhein-Westfalen mit 427 tödlichen Unfällen knapp dahinter liegt. Auch bei Unfällen mit schwerverletzten Personen liegen die beiden Bundesländer auf den ersten Plätzen. So gab es in Nordrhein-Westfalen die meisten Unfälle mit schwerverletzten Personen (8.593), dicht gefolgt von Bayern (7.131).
Unsere Auswertungen weisen darauf hin, dass in bevölkerungsreichen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle besteht. Diese Regionen sind nicht nur dicht besiedelt, sondern gelten auch als wichtige Wirtschaftszentren, in denen täglich Millionen von Menschen pendeln. Das hohe Verkehrsaufkommen in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet oder dem Großraum München führt zu einer starken Belastung des Straßennetzes und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit von Unfällen.
Im Gegensatz dazu weisen die weniger bevölkerungsreichen und verkehrstechnisch weniger beanspruchten Bundesländer wie Bremen und das Saarland deutlich geringere Unfallzahlen auf.
Die 10 gefährlichsten Straßen in Deutschland

Ein genauer Blick auf die Straßen mit den meisten Unfällen in Deutschland zeigt, dass einige besonders gefährdet sind. Diese Straßen weisen ein hohes Verkehrsaufkommen und oft auch hohe Geschwindigkeiten auf, was das Risiko für Unfälle deutlich erhöht.
An erster Stelle stehen die Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main, die Kieler Straße in Hamburg und die Vahrenwalder Straße in Hannover mit jeweils 59 Unfällen in 2024. Alle drei Straßen verzeichnen eine hohe Anzahl von Unfällen mit leichten Verletzungen, was auf ein stark frequentiertes Verkehrsaufkommen hinweist.
Die Hanauer Landstraße verzeichnete mit insgesamt 12 Unfällen mit schweren Verletzungen zudem die höchste Anzahl an Unfällen mit schwerverletzten Personen in Deutschland. Die Hauptverkehrsstraße ist besonders wegen ihres hohen Verkehrsaufkommens und ihrer Bedeutung als wichtige Ausfallstraße im Osten gefährdet.
Die Kieler Straße in Hamburg war 2022 die gefährlichste Straße Deutschlands, lag 2023 auf Rang 11 und ist nun erneut eine der drei Straßen mit der höchsten Unfallzahl. Von den insgesamt 59 Unfällen auf dieser Straße, hatten 4 Unfälle Schwerverletzte zur Folge.
Weitere unfallträchtige Straßen
Ebenfalls unter den gefährlichsten Straßen befindet sich die Trierer Straße in Aachen, auf der 58 Unfälle registriert wurden. Diese Straße, die zu den Hauptverkehrsadern der Stadt gehört, hatte im Vorjahr die meisten Unfälle mit Personenschaden in Deutschland verzeichnet. Auch im Jahr 2024 kam es dort wieder zu einer signifikanten Anzahl an Unfällen, darunter zu einem tödlichen Unfall.
Auch die Hammer Straße in Münster gehört mit 57 Unfällen zu den gefährlichsten Straßen Deutschlands. Die Straße gilt als zentrale Verkehrsader der Universitätsstadt und trägt erheblich zum innerstädtischen Verkehrsfluss bei, was die Unfallwahrscheinlichkeit erhöht. Darüber hinaus verzeichnete die Cuxhavener Straße in Hamburg insgesamt 56 Unfälle im Jahr 2024, was sie ebenfalls zu einem Hotspot für Verkehrsunfälle macht. Besonders für Pendler aus Stade gilt die Bundesstraße als wichtige Verkehrsader, was ein höheres Verkehrsaufkommen und damit eine höhere Unfallgefahr bedeutet.
Weitere gefährliche Straßen sind die Straße Am Leineufer in Dresden mit 50 Unfällen und die Friedrichstraße in Berlin mit 49 Unfällen. Beide Straßen gelten als verkehrsreiche Durchgangsstraßen, was ihre hohe Unfallrate erklärt. Außerdem gehören die Frankfurter Allee in Berlin mit 47 Unfällen sowie die Kieler Straße in Hamburg mit 46 Unfällen ebenfalls zu den gefährlichsten Straßen in Deutschland.
Daten zu den gefährlichsten Straßen in den einzelnen Bundesländern kannst du in dieser Datei einsehen: Gefährlichste Straßen nach Bundesland (Google Sheet Link)
Die gefährlichsten Straßen in Deutschland nach Bundesland
In jedem Bundesland gibt es Straßen, die besonders unfallgefährdet sind. Diese Straßen ziehen sich durch stark frequentierte Gebiete und stellen eine erhebliche Gefahr für die Verkehrsteilnehmenden dar. Die Analyse der Allianz Direct Versicherung hat die gefährlichsten Straßen Deutschlands im Jahr 2024 identifiziert. Über die drei Jahre hinweg, in denen die Studie durchgeführt wurde, bildeten sich eindeutige Unfall-Hotspots, an denen Verkehrsteilnehmer unbedingt erhöhte Vorsicht walten lassen sollten.
Bei Straßen mit gleicher Unfallgesamtzahl wurden Straßen mit tödlichen Unfällen als gefährlichste eingestuft, ansonsten wurde auf Grundlage der Anzahl der Unfälle mit schweren Verletzungen die Rangfolge bewertet.
Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg ereigneten sich im Jahr 2024 insgesamt 30.503 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, ein Rückgang von mehr als 1.000 Unfällen. Wie auch im vorherigen Jahr sind die Autobahnen dieses Bundeslandes besonders betroffen. Die A8 ist gleich mit vier Abschnitten in den Top 10 vertreten, mit 135 Unfällen insgesamt. Die Kreuzung der A8 mit der A81 bei Leonberg liegt auf Platz 1, mit 43 Unfällen, davon drei mit schweren Verletzungen. Diese Kreuzung liegt schon seit 2022 unter den drei gefährlichsten Straßen in Baden-Württemberg. 2022 ereigneten sich hier noch 32 Unfälle, 2023 waren es schon 43.
Der Abschnitt der A8 bei Leonberg im Gebiet der Postleitzahl 71229 lag in den beiden Jahren 2022 und 2023 auf Platz 1, nun auf Platz 2 mit 42 Unfällen, was einen Rückgang von 7 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr darstellt, aber dennoch zeigt, dass dieser Abschnitt weiterhin ein Unfall-Hotspot bleibt. Die A8 zählt zu den meistbefahrenen Strecken in Süddeutschland und ist eine wichtige Ost-West-Verbindung von Baden-Württemberg nach Bayern, was das hohe Unfallaufkommen erklären kann.
Auch die A5 und die A6 gehören in der diesjährigen Untersuchung zu den unfallträchtigsten Straßen in Baden-Württemberg, mit 27 bzw. 26 Unfällen in den jeweils gefährlichsten Abschnitten im Jahr 2024. Besonders besorgniserregend ist in diesem Jahr auch die hohe Unfallzahl im Lärmschutztunnel Gruibingen. Dort kam es zu 27 Unfällen mit leichten Verletzungen und 2 mit schweren Verletzungen.
Bayern

Bayern verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 44.331 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, etwa 2.000 weniger als im Vorjahr. Besonders unfallträchtig ist der Frankfurter Ring in München, auf dem sich 45 Unfälle, davon drei mit schweren Verletzungen, ereigneten. Der vierspurige Frankfurter Ring verbindet die Stadtteile Milbertshofen, Schwabing und Freimann und bildet damit eine wichtige Verkehrsader Münchens, deren hohes Verkehrsaufkommen das Unfallrisiko steigert. Auch im Vorjahr war der Frankfurter Ring mit 39 Unfällen unter den zehngefährlichsten Straßen auf Platz 3.
Die zweitgefährlichste Straße in Bayern ist die Landsberger Straße, auch in München, die im Jahr 2023 die gefährlichste Bayerns war, mit 44 Unfällen. Auch die Münchner Straße in Ingolstadt, wo 40 Unfälle verzeichnet wurden, lag im Vorjahr unter den drei gefährlichsten Bayerns. Die gefährlichste Straße des Freistaates im Jahr 2022 liegt auch 2024 wieder unter den gefährlichsten auf Platz 7, was deutlich zeigt, dass Bayerns Unfall-Hotspots ein bleibendes Problem darstellen.
Berlin

Als bevölkerungsreichste Stadt Deutschlands ist Berlins Straßennetz eines der am stärksten befahrenen, was sich auch in den Unfallstatistiken widerspiegelt. Insgesamt 12.366 Unfälle im Jahr 2024 verzeichnete Berlin auf seinen Straßen - nur 8 Unfälle weniger als im Vorjahr. Ein genauer Blick auf die gefährlichsten Straßen zeigt, dass die Friedrichstraße im Jahr 2024 Berlins unfallreichste war, mit 49 Unfällen mit Personenschaden, davon 4 mit schweren Verletzungen. Die Friedrichstraße lag im Vorjahr mit nur 35 Unfällen noch auf Rang 8.
Die Frankfurter Allee, die im Jahr 2023 das Ranking für Berlin anführte, liegt 2024 erneut unter den Top 10, diesmal auf Rang 2 mit 47 Unfällen. Diese Straße, die eine der Hauptverkehrsadern Berlins darstellt, ist bekannt für ihr hohes Verkehrsaufkommen und ihre Bedeutung als zentrale Ost-West-Verbindung.
Weitere unfallträchtige Straßen in Berlin sind die Hauptstraße, die Seestraße und wie auch im Vorjahr der Mariendorfer Damm, die jeweils zwischen 38 und 44 Unfälle verzeichneten. Diese Straßen liegen in belebten Stadtteilen mit hoher Fußgängerfrequenz und dichtem Verkehr, was das Unfallrisiko erheblich erhöht.
Brandenburg

Brandenburg, das flächenmäßig größte Bundesland im Osten Deutschlands, verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 8.205 Verkehrsunfälle mit Personenschaden - 49 weniger als im Vorjahr. Die Zeppelinstraße in Potsdam und die Autobahn A13 bei Mittenwalde gehören mit 43 bzw. 26 Unfällen im Jahr 2024 zu den gefährlichsten Straßen in Brandenburg. Die Zeppelinstraße war bereits im Jahr 2023 die gefährlichste in Brandenburg, damals mit noch nur 34 Unfällen. Sie ist eine der Hauptverkehrsadern in Potsdam und wird sowohl von Pendlern als auch von Touristen stark genutzt.
Außer der Zeppelinstraße sind auch die Bernauer Straße in Oranienburg, der Abschnitt der A 24 bei Fehrbellin und die Eberswalder Straße in Eberswalde erneut unter den zehn gefährlichsten in Brandenburg, nachdem sie bereits im Jahr 2023 im Ranking waren. Bei dieser anhaltenden Unfallhäufigkeit in diesen Straßen sollten Autofahrer erhöhte Wachsamkeit walten lassen.
Bremen

Bremen, das kleinste Bundesland Deutschlands, verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 2.581 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, was etwas über 100 Unfälle weniger waren als im Vorjahr. In der diesjährigen Studie belegt die Friedrich-Ebert-Straße in Bremerhaven den ersten Platz der gefährlichsten Straßen. Im Jahr 2023 lag sie noch mit 17 Unfällen auf Rang 8, was sich 2024 auf eine Unfallzahl von 28 gesteigert hat. Auch Rang 2 wird in der aktuellen Studie von einer Straße in Bremerhaven belegt, der Hafenstraße mit 26 Unfällen - einem mehr als im Vorjahr.
Besonders gefährlich ist außerdem die Kirchhuchtinger Landstraße, die im Jahr 2023 die gefährlichste Bremens war, mit 33 Unfällen. Im Jahr 2024 liegt sie erneut unter den zehn gefährlichsten mit 25 Unfällen auf Platz 3. Diese Nord-Süd-Achse der Hansestadt führt durch den dicht besiedelten Stadtteil Huchting und ist stark frequentiert, was die hohe Anzahl an Unfällen erklären könnte.
Weitere unfallträchtige Straßen in Bremen sind die Am Stern und die Hafenstraße, die jeweils 29 bzw. 25 Unfälle verzeichneten. Diese Straßen sind wichtige Verkehrsadern in Bremen, die sowohl von Pendelnden als auch von Schwerlastverkehr stark genutzt werden.
Hamburg

Die Hansestadt Hamburg, Deutschlands zweitgrößte Stadt, verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 6.952 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, was im Vergleich zu 7.378 Unfällen im Jahr davor einen deutlichen Rückgang darstellt. Einige Unfall-Hotspots bleiben jedoch weiterhin gefährlich. Die Kieler Straße war 2022 die gefährlichste Straße Deutschlands, lag 2023 bundesweit auf Rang 11 (Rang 2 in Hamburg) und ist nun mit 59 erneut eine der drei Straßen mit der höchsten Unfallzahl in ganz Deutschland, sowie die gefährlichste Hamburgs.
Die Cuxhavener Straße auf Platz 2 in Hamburg ist ebenfalls als besonders gefährlich hervorzuheben. Mit 62 Unfällen wies sie bereits im Jahr 2023 die höchste Unfallzahl in Hamburg auf und liegt in der diesjährigen Studie mit 56 Unfällen nur knapp hinter der Kieler Straße. Die Cuxhavener Straße verbindet das Zentrum Hamburgs mit den südwestlichen Stadtteilen und ist eine stark frequentierte Verkehrsader, was das hohe Unfallrisiko erklären kann.
Neben den obengenannten Straßen liegen außerdem der Abschnitt der A1 im Bereich der Postleitzahl 21109 und die Max-Brauer-Allee zum zweiten Jahr in Folge unter Hamburgs gefährlichsten.
Hessen

Hessen verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 17.718 Verkehrsunfälle, was einen 3,3-prozentigen Rückgang im Vergleich zu 2023 bedeutet. Besonders gefährlich ist die Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main, die mit 59 Unfällen die höchste Unfallzahl in Hessen und auch bundesweit aufweist. Diese Straße, die durch eines der belebtesten Gewerbegebiete Frankfurts führt, ist bekannt für ihr hohes Verkehrsaufkommen und den dichten Lieferverkehr, was das Unfallrisiko erhöhen kann.
Auch die Autobahn A3 gehört weiterhin zu den unfallträchtigsten Straßen in Hessen und ist, wie auch im Jahr 2023 schon, mit gleich vier Abschnitten unter Hessens zehn gefährlichsten Straßen vertreten. Auf diesen Abschnitten bei Offenbach, Rodgau, Frankfurt und Wiesbaden ereigneten sich insgesamt 145 Unfälle, einer davon tödlich.
Außer der A3 lag auch die Dotzheimer Straße in Wiesbaden bereits im Vorjahr unter den zehn gefährlichsten im Bundesland, damals noch mit nur 29 Unfällen, was sich im Jahr 2024 auf 37 gesteigert hat und einen tödlichen Unfall inbegriff.
Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern, ein flächenmäßig großes und relativ dünn besiedeltes Bundesland im Nordosten Deutschlands, verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 4.499 Verkehrsunfälle, ein Rückgang von 4.627 Unfällen im Vorjahr. Die unfallträchtigste Straße mit den meisten Schwerverletzten ist die Demminer Straße in Neubrandenburg mit 15 Unfällen, davon beinahe die Hälfte mit schweren Verletzungen als Folge. Die zweispurige Straße auf Höhe des Reitbahnviertels wird laut aktueller Berichte von Anwohnern oft im Sommer für illegale Autorennen genutzt, was die Polizei allerdings trotz häufiger Hinweise auf laute Fahrzeuge oder auffälliges Fahrverhalten eher als einzelne Raser einstuft, wenn überhaupt. Gehäufte konkrete Hinweise auf illegale Rennen gäbe es laut Polizei nicht. Dennoch könnten diese Meldungen das hohe Unfallrisiko auf der Straße mitunter erklären.
Die Hamburger Straße in Rostock liegt in der diesjährigen Studie auf Platz 2, ebenfalls mit 15 Unfällen aber nur 3 mit Schwerverletzten. Schon in den vergangenen beiden Studien lag sie unter den drei gefährlichsten in Mecklenburg-Vorpommern. Sie sind mit Hauptverkehrsstraßen wie der B105 verbunden, die Nah- und Fernverkehr dienen.
Die Lübsche Straße in Wismar, 2023 die gefährlichste in Mecklenburg-Vorpommern, und die Warnowalle, 2022 die gefährlichste, sind beide nicht unter den zehn gefährlichsten im Bundesland im Jahr 2024, was ein positives Ergebnis ist.
Niedersachsen

Niedersachsen verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 26.157 Verkehrsunfälle, was zwar ein Rückgang von 2 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt, aber pro Kopf der sechsthöchste Wert in Deutschland ist. Die Vahrenwalder Straße in Hannover, die auch schon 2022 die gefährlichste Niedersachsens war, ist im Jahr 2024 auch wieder auf Platz 1 mit 59 Unfällen. Gemeinsam mit der Kieler Straße in Hamburg und der Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main hat die Vahrenwalder Straße die höchste Unfallgesamtzahl bundesweit. Die Vahrenwalder Straße hatte im Jahr 2022 insgesamt 49 Unfälle zu verzeichnen, 2023 waren es 54 Unfälle. Das zeigt eine eindeutige Verschärfung dieses Unfall-Hotspots über die Jahre hinweg.
Auch Am Leineufer und die Hildesheimer Straße, beide in Hannover, lagen in allen drei Jahren unter den gefährlichsten in Niedersachsen.
Des weiteren gehören besonders die Autobahnen, insbesondere die A2 und die A7, erneut zu den gefährlichsten Straßen in Niedersachsen. Die A7 bei Bad Fallingbostel hatte mit 63 Unfällen die höchste Unfallgesamtzahl bundesweit im Jahr 2023 zu verzeichnen und liegt im Jahr 2024 auf Platz 6. Vier Abschnitte der A7 sind unter den zehn gefährlichsten mit 122 Unfällen mit Personenschaden zusammengenommen. Diese Autobahn ist eine der meistbefahrenen Nord-Süd-Verbindungen in Deutschland, was die hohe Unfallrate erklären könnte.
Nordrhein-Westfalen

Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands und verzeichnete 2024 mit 58.062 Unfällen mit Personenschaden die mit Abstand höchste Unfallzahl bundesweit. Ein genauerer Blick auf die gefährlichsten Straßen zeigt, dass die Trierer Straße in Aachen, 2023 die gefährlichste Deutschlands, mit 58 Unfällen auch im Jahr 2024 die Straße mit den meisten Unfällen in NRW ist. Davon waren 4 Unfälle mit schweren Verletzungen verbunden und ein Unfall war sogar tödlich. Die vierspurige Straße überwindet 26 Höhenmeter mit einem durchschnittlichen Gefälle von 4,1 % und ist bekannt für ihr hohes Verkehrsaufkommen, da sie eine wichtige Verbindungsstraße in der Region ist.
Die Hammer Straße in Münster, der Ruhrschnellweg in Essen und die Kalker Hauptstraße in Köln folgen dicht dahinter mit jeweils 57, 46 und 43 Unfällen. Diese drei Straßen lagen ebenfalls im Vorjahr unter den fünf gefährlichsten, was sie langfristig zu gefährlichem Pflaster macht.
Die Kalker Hauptstraße und die Aachener Straße, ebenfalls in Köln, sind die einzigen Straßen, die 2022, 2023 und 2024 unter den zehn gefährlichsten waren.
Rheinland-Pfalz

In Rheinland-Pfalz im Südwesten Deutschlands gab es im Jahr 2024 insgesamt 11.951 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, was rund 500 weniger sind als im Vorjahr. Die gefährlichste Straße in diesem Bundesland ist die Saarlandstraße in Ludwigshafen am Rhein, wo sich 24 Unfälle ereigneten, davon einer mit Todesfolge und einer mit schweren Verletzungen. Die vierspurige Straße, die ebenfalls von der Straßenbahn benutzt wird, verbindet das Ludwigshafener Zentrum mit dem Stadtteil Mundenheim und ist eine von Ludwigshafens wichtigsten Verkehrsadern. Das daraus resultierende Verkehrsaufkommen könnte zum Unfallrisiko beitragen.
Die Industriestraße auf Platz 2, ebenfalls mit 24 Unfällen aber keinem Todesfall, liegt auch in Ludwigshafen und befindet sich zum ersten Mal seit 2022 unter den gefährlichsten Straßen in Rheinland-Pfalz.
Die B9 bei Koblenz wies mit 21 Unfällen im Jahr 2023 die höchste Unfallzahl im Bundesland auf und liegt auch 2024 wieder unter den zehn gefährlichsten auf Platz 4 mit 22 Unfällen. Die Bundesstraße ist eine wichtige Strecke entlang des Rheins und wird stark von Lkw und Fernreisenden frequentiert, was das Unfallrisiko erhöhen könnte. Außer der B9 sind die Wormser Straße in Frankenthal, 2022 die gefährlichste in Rheinland-Pfalz, und die Bosenheimer Straße in Bad Kreuznach die einzigen Straßen, die in allen drei Untersuchungsjahren unter den zehn gefährlichsten des Bundeslandes waren.
Saarland

Das Saarland ist das kleinste Flächenland Deutschlands und kam im Jahr 2024 auf insgesamt 2.894 Verkehrsunfälle mit Personenschaden - ein Rückgang um 3,5 %. Die gefährlichste Straßen in diesem Bundesland ist, wie auch in den Jahren 2022 und 2023, die Stadtautobahn in Saarbrücken, die mit 25 Unfällen die höchste Fallzahl aufweist. Diese Straße, die durch das Zentrum von Saarbrücken verläuft, ist ein wichtiger Verkehrsweg für Pendelnde und weist daher ein hohes Verkehrsaufkommen und ein erhöhtes Unfallrisiko auf.
Weitere unfallträchtige Straßen im Saarland sind die Dudweilerstraße und die Mainzer Straße, beide in Saarbrücken, die jeweils 20 Unfälle verzeichneten. Beide Straßen waren auch in den zwei vorherigen Jahren unter den zehn gefährlichsten: die Mainzer Straße lag 2022 auf Platz 2 und 2023 auf Platz 5; die Dudweiler Straße lag 2022 auf Rang 3 und 2023 auf Rang 7.
Die A6 bei Sankt Ingbert, im Jahr 2023 noch die gefährlichste Autobahn im Saarland, liegt in der diesjährigen Studie nur auf Rang 10 mit 12 Unfällen.
Sachsen

Sachsen im Osten Deutschlands verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 12.659 Verkehrsunfälle mit Personenschaden - 80 mehr als im Vorjahr. Zum dritten Jahr in Folge ist die Königsbrücker Straße in Dresden die gefährlichste Straße Sachsens und weist mit 38 Unfällen, davon 6 mit schweren Verletzungen, die höchste Unfallzahl im Bundesland auf. Diese Straße durchquert eines der belebtesten Viertel Dresdens und ist bekannt für ihre engen Fahrspuren und das hohe Verkehrsaufkommen, was das Risiko von Verkehrsunfällen deutlich erhöhen kann.
Auch die Meißner Straße ist weiterhin stark unfallgefährdet. Hier ereigneten sich mit 42 Unfällen im Jahr 2023 die zweitmeisten in Sachsen, und auch 2024 liegt sie mit 35 Unfällen auf demselben Rang. Die Meißner Straße verbindet Dresden mit den umliegenden Regionen und wird häufig von Pendelnden genutzt.
Die Fetscherstraße ist die einzige Straße in Sachsen die sowohl 2022 als auch 2023 bereits unter den zehn unfallreichsten Straßen des Bundeslandes lag. Des weiteren lagen sechs der gefährlichsten Straßen im Jahr 2024 bereits 2023 unter den Top 10 - eine besorgniserregende Bilanz für diese Straßen.
Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt in Mitteldeutschland verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 6.871 Verkehrsunfälle mit Personenschaden - eine Zahl, die im Vergleich zum Vorjahr beinahe gleich geblieben ist. Die Halberstädter Straße in Magdeburg ist dabei im Jahr 2024 unfallreichste Straße Sachsen-Anhalts mit 38 Unfällen, von denen 8 schwere Verletzungen zur Folge hatten. Im Jahr 2022 war die Halberstädter Straße mit 30 Unfällen ebenfalls die gefährlichste Straße Sachsen-Anhalts gewesen. 2023 lag sie dann auf Platz 4 mit 29 Unfällen.
Die Autobahn A2 stellte erneut eine der gefährlichsten Strecken im Bundesland dar, insbesondere die Abschnitte bei Ingersleben und bei Möckern, die mit zusammengenommen 59 Unfällen die höchsten Unfallzahlen im Jahr 2024 aufwiesen. Diese Autobahn ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Deutschlands und führt durch Sachsen-Anhalt, was zu einem hohen Verkehrsaufkommen und entsprechend hoher Unfallhäufigkeit führen kann.
Die einzigen Straßen, die sowohl in den Jahren 2022, 2023 und 2024 unter den gefährlichsten zehn in Sachsen-Anhalt waren, sind die Halberstädter Straße in Magdeburg und die Dessauer Straße in Wittenberg.
Schleswig-Holstein

Schleswig-Holstein, das nördlichste Bundesland Deutschlands, verzeichnete im Jahr 2024 insgesamt 11.546 Verkehrsunfälle - ein Rückgang von 1,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders gefährlich sind die Ratzeburger Allee und die Fackenburger Allee, beide in Lübeck, die jeweils 35 bzw. 34 Unfälle verzeichneten. Diese stark befahrenen Straßen liegen in dicht besiedelten Stadtteilen und fungieren als wichtige Verkehrsadern, was das hohe Unfallrisiko erklären kann. Die Fackenburger Allee war schon 2022 die gefährlichste in Schleswig-Holstein.
Auch andere Straßen wie die Kronsdorfer Allee und die Moislinger Allee ebenfalls in Lübeck gehören zu den unfallträchtigsten Bereichen, mit jeweils 33 bzw. 29 Unfällen im Jahr 2024. Die Moislinger Allee war im Vorjahr noch die gefährlichste im Bundesland, und 2022 auf Platz 5 was zeigt, dass sie ein langfristiger Unfall-Hotspot ist.
Neben der Moislinger Allee waren auch die Fackenburger Allee und die Schwartauer Allee in Lübeck in allen drei Studienjahren 2022-24 unter den zehn gefährlichsten im Bundesland.
Thüringen

In Thüringen kam es im Jahr 2024 zu insgesamt 5.334 Verkehrsunfällen mit Personenschäden - ein leichter Rückgang von 128 Unfällen im Vergleich zum Vorjahr. Die gefährlichste Straße in Thüringen ist der Abschnitt der B85 im Bereich der PLZ 99707 bei Kyffhäuserland die gefährlichste Straße Thüringens ist. Auf diesem Bundesstraßenabschnitt ereigneten sich im Jahr 2024 16 Unfälle mit Personenschäden, von denen einer tödlich endete und 8 schwere Verletzungen zur Folge hatten.
Weitere unfallträchtige Straßen in Thüringen sind die A4 bei Erfurt und die Stadtrodaer Straße in Jena. Auf dem Abschnitt der A4 ereigneten sich insgesamt 15 Unfälle, auf der Stadtrodaer Straße 12 Unfälle, wovon einer tödlich endete.
Über die drei Untersuchungsjahre 2022-24 hinweg war lediglich die B 85 bei Kyffhäuserland in allen drei Jahren unter den zehn gefährlichsten Straßen. Die Magdeburger Allee in Erfurt, 2023 die gefährlichste in Thüringen, war weder 2022 noch 2024 unter den Top 10. Der Juri-Gagarin-Ring, 2022 die gefährlichste Straße in Thüringen, war 2023 nicht unter den Top 10, liegt aber 2024 auf Platz 6 mit 11 Unfällen.
Die häufigsten Unfallarten in Deutschland

Unsere Analyse zeigt, dass bestimmte Unfallarten in Deutschland besonders häufig vorkommen. Die häufigste Unfallart ist die Kollision mit einem anderen Fahrzeug, das in eine Straße einbiegt oder diese überquert, mit insgesamt 69.313 registrierten Fällen.
Nach dieser häufigen Unfallart folgen Unfälle anderer Art (alle Unfallarten außer den im Ranking spezifizierten) mit 45.422 Fällen und Auffahrunfälle mit 42.415 Fällen, bei denen ein Fahrzeug auf ein vorausfahrendes oder wartendes Fahrzeug auffährt. Auffällig ist auch die Anzahl der Unfälle, bei denen Fußgänger beteiligt sind: Insgesamt wurden 21.304 solcher Unfälle erfasst.
Das Abkommen von der Fahrbahn nach rechts ist mit insgesamt 20.825 Unfällen ebenfalls eine häufig vorkommende Unfallart, wobei das Abkommen von der Fahrbahn nach links mit nur 12.800 Fällen deutlich seltener auftritt. Dies lässt sich mutmaßlich darauf zurückführen, dass Autofahrer im Rechtsverkehr bei Ablenkung oder Notfallsituationen eher nach rechts ausweichen.
Neben Kollisionen mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen gehören auch andere Arten von Zusammenstößen zu den häufigsten Unfallarten. Im Jahr 2024 gab es insgesamt 18.332 Kollisionen mit einem entgegenkommenden Fahrzeug und 14.567 Kollisionen mit haltenden, geparkten oder anfahrenden Fahrzeugen. Auch seitliche Kollisionen kamen mit insgesamt 14.764 Fällen häufig vor. Die wenigsten Zusammenstöße gab es mit einem Hindernis auf der Fahrbahn, bei denen 2.878 Unfälle gezählt wurden.
Die häufigsten Unfallarten nach Bundesland
Wenn wir uns die häufigsten Unfallursachen in den einzelnen Bundesländern ansehen, zeigen sich sowohl Gemeinsamkeiten als auch interessante Unterschiede. In fast allen Bundesländern dominiert der Zusammenstoß mit einem Fahrzeug, das in eine Straße einbiegt oder diese überquert. Diese Art von Unfall tritt besonders in urbanen Gebieten, wo es eine hohe Dichte an Kreuzungen und Abbiegesituationen gibt, auf. Zum Beispiel verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit 13.106 Fällen die höchste Anzahl solcher Unfälle.
Auf der anderen Seite sehen wir in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg eine höhere relative Häufigkeit von Unfällen mit Fußgängern im Vergleich zu größeren Bundesländern. Dies könnte darauf hindeuten, dass in diesen Regionen die Verkehrsinfrastruktur und das Verhalten von Verkehrsteilnehmenden anders gestaltet sind, möglicherweise aufgrund eines höheren Anteils von Fußgängern an der Gesamtzahl der Verkehrsteilnehmer.
Einige Bundesländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen sind durch ein hohes Verkehrsaufkommen und dichte Straßen geprägt, was zu einer Vielzahl von verschiedenen Unfalltypen führt. Andere Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind tendenziell weniger dicht besiedelt, was sich in einer geringeren Gesamtzahl von Unfällen widerspiegelt. In den weniger dicht besiedelten Bundesländern waren jedoch spezifische Unfalltypen häufiger, die mit dem Verlassen der Fahrbahn verbunden sind. Dies deutet darauf hin, dass die geographischen und infrastrukturellen Unterschiede eine signifikante Rolle bei der Art und Häufigkeit von Verkehrsunfällen spielen.

Die häufigsten Unfallursachen in Deutschland

In Deutschland sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- oder Anfahren mit insgesamt 52.530 Vorfällen die häufigste Unfallursache. Die zweithäufigste Unfallursache ist das Nichtbeachten der Vorfahrt, was zu 45.489 Unfällen führte.
Auf Platz drei steht ungenügender Abstand, wobei es zu 44.456 Vorfällen kam. Dahinter folgt nicht angepasste Geschwindigkeit, welche 39.583 Unfälle verursachte. Falsche Straßenbenutzung lag mit 24.034 Unfällen auf Rang 5 der häufigsten Ursachen, gefolgt von Alkoholeinfluss als Ursache für 14.458 Unfälle.
Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern führte zu insgesamt 14.360 Unfällen und landete damit auf Platz 7 der häufigsten Unfallursachen. Auch Straßenverhältnisse stellen mit 12.704 verursachten Unfällen eine Gefahr dar, ebenso wie Fehler beim Überholen mit insgesamt 11.659 Unfällen. Glätte durch Regen führte zu 5.507 Unfällen und belegt im Ranking damit den zehnten Platz der häufigsten Unfallursachen.
Die häufigsten Unfallursachen in den Bundesländern
Die häufigste Unfallursache variiert je nach Bundesland, wobei jedoch in den meisten Bundesländern Unfälle zwischen Fahrzeugen auf der Fahrbahn, am häufigsten vorkommen. In Nordrhein-Westfalen sind solche Unfälle mit 13.106 Fällen besonders häufig. Bayern und Baden-Württemberg folgen mit 10.720 bzw. 8.297 Fällen. Eine signifikante Zahl an Unfällen wird auch durch das Einbiegen oder Überqueren von Straßen verursacht, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen mit 11.637 Fällen und in Bayern mit 8.962 Fällen.

Die Zahl der Verletzten bei Autounfällen ist seit 1990 stetig zurückgegangen
Anteil von Unfällen von 1990 bis 2024, welche Verletzungen zur Folge hatten (in Prozent)

Insgesamt nahm der Anteil der Autounfälle mit Verletzten seit 1990 um fast 15 % ab. Die Zahl der Unfälle sank insofern von über 340.000 im Jahr 1990 auf weniger als 291.000 im Jahr 2024.
Dies kann für eine deutliche Verbesserung der Straßen- und Fahrzeugsicherheit in den letzten drei Jahrzehnten sprechen. So verfügen moderne Fahrzeuge z. B. über Technologien wie Müdigkeitswarner, Spurhalte- und Bremsassistenten, was besonders auf langen Autofahrten das Unfallrisiko senkt.
Allerdings ist die Gesamtzahl der polizeilich gemeldeten Verkehrsunfälle mit und ohne Personenschaden kaum gesunken: sie bleibt stetig zwischen 2.010.000 und 2.512.697.
Im Jahr 1999 gab es mit insgesamt 395.689 Unfällen mit Verletzung noch die meisten Personenschäden, während die Zahl der Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2024 mit 262.629 vergleichsweise gering war. Die Jahre 1994 und 1995 erreichten mit jeweils 392.754 und 388.003 Unfallverletzungen den höchsten Anteil der Unfälle mit Verletzungen innerhalb der letzten drei Jahrzehnte.
Die gefährlichsten Umfelder in Deutschland sind Schulen und Krankenhäuser 2023

Die Darstellung zeigt, dass Schulen die höchste Anzahl an Unfällen in ihrer Umgebung aufweisen. Mit insgesamt 58.610 Unfällen im Jahr 2023 im 400m-Umkreis der 32.000 Schulen in Deutschland insgesamt weist diese Einrichtung bundesweit in relativen Zahlen allerdings den zweitbesten Wert auf (1,8 Unfälle pro 400m-Umkreis einer Schule).
Den höchsten relativen Wert an Unfällen pro Gebäude im 400m-Umkreis haben Krankenhäuser. Insgesamt gibt es in Deutschland 2.127 Krankenhäuser in deren 400m-Umkreis sich 2023 6.966 Unfälle in 2023 ereigneten. Das entspricht 3,3 Unfällen im 400m-Umkreis pro Krankenhaus.
Den niedrigsten relativen Wert haben Kindergärten. Im Jahr 2023 gab es 46.306 Unfällen im 400m-Umkreis von 60.000 Kindergärten in Deutschland insgesamt, was 0,77 Unfällen im 400m-Umkreis pro Kindergarten entspricht.
Die Bundesländer mit den schwersten Verkehrsunfällen an Schulen und Krankenhäusern

Ein tieferer Blick in das Ausmaß der Unfälle in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Unsere Bewertung basiert auf einem Punktesystem, das tödliche Unfälle sowie Unfälle mit schwerverletzten Personen höher gewichtet als Unfälle mit leichtverletzten Personen.
Nordrhein-Westfalen (NRW) führt diese Liste mit deutlichem Abstand an. Hier wurden 90 tödliche Unfälle, 4.243 Unfälle mit mindestens einer schwerverletzten Person und 30.292 Unfälle mit leichtverletzten Personen registriert. Dies ergibt einen Wert von 52.407 Punkten und zeigt, dass NRW nicht nur die meisten Unfälle, sondern auch die schwerwiegendsten Unfälle an diesen Standorten verzeichnet.
Bayern folgt auf Platz zwei mit 65 tödlichen Unfällen, 2.033 Unfällen mit Schwerverletzten und 16.615 Unfällen mit Leichtverletzten, womit dies zu einer Punktzahl von 27.430 führt. Auch Baden-Württemberg liegt mit 61 tödlichen Unfällen und einer Punktzahl von 23.815 im oberen Bereich der Skala.
Am sichersten ist es im Saarland, das mit nur 2 tödlichen Unfällen, 110 Unfällen mit Schwerverletzten und 675 Unfällen mit Leichtverletzten den niedrigsten Punktwert von 1.245 erreicht. Ebenso ist Mecklenburg-Vorpommern mit keinem tödlichen Unfall und einer Punktzahl von 1.965 ein positives Beispiel.
Der Wochentag mit den meisten Verkehrsunfällen in der Umgebung von Schulen und Krankenhäusern

Die Analyse der Verkehrsunfälle zeigt, dass donnerstags die höchste Anzahl an Unfällen in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen auftritt – insgesamt 22.300 Unfälle wurden registriert.
Am wenigsten Unfälle ereigneten sich hingegen am Sonntag (10.143). Dies ist wenig überraschend, da viele dieser Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten an diesem Tag geschlossen sind.
Der Samstag folgt mit 14.730 Unfällen ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Diese Erkenntnis weist darauf hin, dass am Wochenende generell weniger Verkehr in diesen Bereichen herrscht. Interessanterweise zeigen die Werktage Montag bis Freitag nur geringe Unterschiede in der Unfallhäufigkeit, wobei der Montag mit 20.596 Unfällen den niedrigsten Wert innerhalb einer Arbeitswoche aufweist.
Die Uhrzeit mit den meisten Verkehrsunfällen in der Umgebung von Schulen und Krankenhäusern

Die Analyse der Unfallzahlen zu verschiedenen Tageszeiten zeigt, dass die meisten Verkehrsunfälle in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen um 16:00 Uhr (11.165 Unfälle) passieren. Dies ist wenig überraschend, da in diesem Zeitraum viele Menschen unterwegs sind.
Auch der Zeitraum am Nachmittag – von 14:00 bis 17:00 Uhr – verzeichnet eine hohe Unfallhäufigkeit, welche sich über eine gesteigerte Mobilität erklären lässt und auf den erhöhten Verkehr in dieser Zeit hinweist.
Am wenigsten Unfälle ereigneten sich um 04:00 Uhr morgens (532 Unfälle). Die Zeit zwischen Mitternacht und 04:00 Uhr gehört insgesamt zu den sichersten Stunden an diesen Standorten. Das liegt vor allem daran, dass viele dieser Einrichtungen zu diesen Zeiten geschlossen sind und weniger Verkehr vorhanden ist.
Die häufigsten Unfallarten in der Umgebung von Schulen und anderen Einrichtungen

Die dargestellte Analyse zeigt, dass die häufigste Unfallart in der Umgebung von Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen Kollisionen mit einem einbiegenden, abbiegenden oder einem kreuzenden Fahrzeug ist. Besonders auffällig ist dies bei Schulen mit 16.588 registrierten Unfällen sowie bei Krankenhäusern mit 2.012 Unfällen. Dies verdeutlicht die Gefahren durch erhöhten Verkehrsfluss und häufiges Abbiegen oder Queren in der Nähe dieser Einrichtungen.
Im Gegensatz dazu ist eine Kollision mit einem Hindernis die seltenste Unfallart. An Schulen wurden beispielsweise nur 294 solcher Unfälle verzeichnet, bei Krankenhäusern waren es 38. Dieser Trend zieht sich konsistent in den Daten für die untersuchten Einrichtungen fort.
Hinweis
Der Fahrer ist bei selbstverschuldeten Unfällen vom Schutz der Kfz-Versicherung ausgeschlossen. Erst eine zusätzliche Fahrerschutzversicherung schützt den Fahrer bei selbstverschuldeten Unfällen und übernimmt wichtige Unfall- und Folgekosten, die kein anderer dem verletzten Fahrer erstattet. Bei Allianz Direct kannst du diesen Schutz über den Zusatzbaustein „Fahrerschutz“ bei der Kfz-Versicherung abschließen.
Methodik:
Gefährlichste Bundesländer & Straßen
Allianz Direct hat für diese Recherchen zunächst Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), des Statistischen Bundesamtes und des Deutschen Unfallatlas analysiert.
Die Daten des Deutschen Unfallatlas halfen uns dabei, jene geografischen Gebiete zu ermitteln, in denen es am häufigsten zu Verkehrsunfällen kommt, und um zu verstehen, in welchen Bundesländern gezielte Maßnahmen und Verbesserungen der Verkehrssicherheit erforderlich sind. Wir haben hierzu die Zeitspanne aus den Jahren 2023-2024 verwendet, weil einige Regionen vor diesem Zeitraum nicht verfügbar sind.
Die Daten der BASt wurden mit denen des Statistischen Bundesamtes und anderer wichtiger Quellen abgeglichen, um die vorhandenen Informationen zu ergänzen und einen detaillierten Überblick über die wichtigsten statistischen Kennzahlen, etwa über die häufigsten Unfallbeteiligten zu erhalten, um die häufig vorkommenden Unfallarten und Unfallursachen besser zu verstehen.
HINWEIS: Unfallzahlen des Unfallatlas können von polizeilich registrierten Unfallzahlen abweichen.
Quellen:
Gefährlichste Bundesländer & Straßen
Allianz Direct – Eigenständige Analyse
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) - https://www.bast.de/DE/Home/home_node.html
Statistisches Bundesamt - https://www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html
Deutscher Unfallatlas - https://unfallatlas.statistikportal.de/
Gefährlichste Standorte wie Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime
OpenStreetMap-Daten – https://www.geofabrik.de/
Nominatim-Docker – https://github.com/mediagis/nominatim-docker
Overpass-API – https://github.com/wiktorn/Overpass-API