Das Wichtigste zusammengefasst
Ein "Hybrid" beschreibt ein Objekt oder Lebewesen, das sich aus verschiedenen Dingen zusammensetzt oder verschiedener Herkunft ist. Beispiele sind etwa die Taybeere, eine Mischung aus Himbeere und Brombeere, oder der Liger, ein Hybrid aus Löwe und Tiger.
Genauso ist es mit dem Hybridauto. Es handelt sich um die Kombination zweier Motorensysteme.
Meistens sind Hybride im Einsatz, die den Elektro- mit dem Verbrennungsmotor vereinen. Es gibt aber auch Modelle, die mit einem Mix aus Ottomotor und Erdgas- oder Autogasantrieb fahren.
Es soll jeweils das Beste aus den unterschiedlichen Antriebsarten herausgeholt werden. Niedrigere Kraftstoffkosten und die optimale Beschleunigung sind nur zwei der möglichen Vorteile.
Vor allem in Situationen, in denen du oft anfahren, beschleunigen und bremsen musst, kann ein Hybridantrieb punkten. Weniger geeignet scheint das Modell für lange Autobahnstrecken.
Wenn du ein umweltbewusstes Fahrzeug suchst und dich daher für alternative Antriebe interessierst, gibt es bessere Alternativen, als ein Hybrid-Auto. Dennoch hat ein Auto mit Hybridmotor Vorteile für einige Fahrer.
Wie funktioniert der Hybridantrieb?
Hybrid-Fahrzeuge holen das Beste aus den jeweiligen Motoren heraus. Das läuft so: Wenn der Verbrennungsmotor überschüssige Energie hat, wird sie in elektrische Energie umgewandelt. Dadurch kann die Energie in einer Batterie gespeichert werden. Von diesem Prinzip profitiert das Elektro-Hybrid-Auto. Es transportiert die Energie in den enthaltenen Akku des Elektromotors. Auch bei Bremsvorgängen kann die Batterie aufgeladen werden. Eine externe Aufladung wie beim reinen E-Motor ist nicht nötig. Der Elektromotor kann in gewissen Situationen auf der Straße "übernehmen", wenn er über ausreichend Energie verfügt. Außerdem ist er der Anlasser des Diesel- oder Benzinmotors.
Gut zu wissen: Wenn es sich nicht um ein Elektro-Hybrid-Auto handelt, kann ein Hybrid auch aus Ottomotor und Erdgas- oder Autogasantrieb bestehen. Häufiger ist aber die Kombination aus Diesel- oder Benzinmotor und Elektromotor.
Wie genau sieht die Hybrid-Funktion aus?
Die Hybrid-Funktion ist intelligent: Auf kurzen Strecken springt der Elektromotor an, der leiser, effizienter und umweltbewusster fährt. Sobald der Akku des E-Motors jedoch zu schwach ist, greift der Verbrennungsmotor wieder ein und lädt die Batterie auf. Dadurch musst du bei Hybrid-Fahrzeugen nicht auf die Reichweite achten. Du kannst auch mit schwacher oder leerer Batterie weiterfahren und von der Hybridauto-Funktion profitieren. In diesem Fall bist du wieder "klassisch" mit Benzin oder Diesel unterwegs.
Die Hybridauto-Funktion basiert auf einer Art Start-Stopp-Automatik. Wenn dein Auto steht oder bremst, wird der Diesel- oder Benzinmotor ausgestellt und der E-Motor übernimmt die Anfahrt. Dasselbe gilt für kurze Strecken, für die die Energie des Elektromotors ausreicht. Wenn du im Stadtverkehr nur im "Stop and Go"-Tempo fahren kannst, kann sich der E-Motor immer wieder beweisen. Diesel- oder Benzinmotor musst du im Stadtverkehr fast gar nicht benutzen. Der Akku kann sich durch das Bremsen und Anfahren immer wieder aufladen. Wenn du aber ordentlich Tempo brauchst, um beispielsweise ein Fahrzeug zu überholen, läuft der Verbrennungsmotor – und unterstützend dazu der Elektromotor. Eben das perfekte Duo!
Das Beste: Die Hybridauto-Funktion greift immer automatisch. Das heißt, dass du nicht manuell zwischen den Antrieben hin und her wechseln musst. Stattdessen wird ganz ohne dein Zutun der optimale Betriebsmodus eingestellt. Bei einigen Hybrid-Modellen kannst du auch auf Wunsch selbst in den Elektromodus schalten. Der läuft dann so lange, bis die Energie der Batterie aufgebraucht ist.
Unterschiede zwischen Mild-Hybrid, Vollhybrid und Plug-In-Hybrid
Hybride unterscheiden sich nicht nur in der Motorenzusammensetzung. Es wird auch zwischen Mild-Hybriden, Vollhybriden und Plug-In-Hybriden unterschieden. Alle drei Varianten haben einen Elektromotor samt Akku/Batterie, einen Verbrennungsmotor und regenerative Bremsen für die Aufladung des E-Motors. Während der Mild-Hybrid und der Vollhybrid nur automatisch laden können, ist der Plug-In-Hybrid auch extern über einen Stecker aufladbar. Dadurch kann die Reichweite des Plug-In-Hybriden manuell erweitert werden.
Mild-Hybrid
Der Mild-Hybrid kann im Gegensatz zum Vollhybriden nicht rein elektrisch fahren. Es handelt sich um ein Hybrid-Fahrzeug, dessen Elektromotor über eine sehr geringe Leistung verfügt. Mit dieser Leistung kann der Verbrennungsmotor zwar unterstützt werden, eine "Übernahme" von Teilstrecken ist für den E-Motor aber nicht möglich.
Wenn du mit einem Mild-Hybriden konstant eine bestimmte Geschwindigkeit fährst, wird nur der Diesel- oder Benzinmotor aktiviert. Wenn du allerdings stark beschleunigst, unterstützt der Elektromotor die Leistung des PKW. Einige Hybrid-Fahrzeuge von Herstellern wie Mercedes und BMW sind als Mild-Hybrid auf dem Markt.
Vollhybrid
Ein Vollhybrid ist genauso konstruiert wie der Mild-Hybrid. Allerdings ist der E-Motor deutlich leistungsstärker. In Situationen, die normalerweise viel Kraftstoff kosten, kann dieses Hybridauto rein elektrisch fahren. Die Hybrid-Reichweite, die ausschließlich mit dem E-Motor erzielt werden kann, ist je nach Akkuleistung unterschiedlich. Normalerweise kannst du das Elektro-Hybrid-Auto bis zu einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde ausschließlich elektrisch fahren.
Meist wird der optimale Betriebsmodus bei Hybrid-Fahrzeugen automatisch ausgewählt. Je nach Hybrid-Modell kannst du aber auch manuell in den elektrischen Betrieb umschalten. Dafür musst du normalerweise den sogenannten "EV-Fahrmodus" einschalten. Abhängig vom Ladezustand deiner Batterie sind dann unterschiedliche Hybrid-Reichweiten möglich. Du musst Vollhybride generell nicht manuell aufladen, denn das übernimmt der Verbrennungsmotor für dich. Den Tank des Standardmotors musst du allerdings – wie bei herkömmlichen Fahrzeugen – natürlich regelmäßig füllen.
Plug-In-Hybrid
Auch ein Plug-In-Hybrid ist meistens ein Mix aus Elektromotor und Verbrennungsmotor. Der Unterschied zwischen Plug-In-Hybrid und Vollhybrid besteht darin, dass du den Plug-In-Hybrid auch an der Steckdose laden kannst. Dafür ist wie beim Elektroauto eine spezielle Ladestation nötig.
Wie bei Vollhybriden kann der integrierte Akku Energie durch das Bremsen speichern. Das Laden an der Steckdose ist nur zusätzlich möglich, um die Plug-In-Hybrid-Reichweite zu erhöhen und so länger rein elektrisch zu fahren. Dadurch eignen sich Plug-In-Hybride auch für Fahrer, die weitere Strecken fahren müssen und an Start und Ziel das Auto an einer Station aufladen können.
Hybridauto: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Wie jedes Auto hat auch ein Hybridauto Vor- und Nachteile. Die interessanten Stichworte sind Abgasemission, Reichweite und die Frage, ob ein Hybridauto so umweltfreundlich sein kann wie beispielsweise ein reines Elektroauto.
Vorteile
- Relativ Umweltfreundlich
- Ideal für den Stadtverkehr geeignet
- Sehr geräuscharmer Motor
- Kraftstoffkosten können Investitionskosten langfristig ausgleichen
- Schnelle Beschleunigung möglich
Nachteile
- Durch die verbaute Batterie verfügen Hybridautos über weniger Platz
- Geringere Reichweite
- Höhere Anschaffungskosten
- Für längere Strecken eher unpraktisch
- Herstellung der Batterie ist nicht umweltfreundlich
Vorteile
Hybrid-Fahrzeuge reduzieren den Schadstoffausstoß und sorgen somit für geringere Abgasemissionen. Das liegt daran, dass der E-Motor in bestimmten Situationen eingreift und so der Verbrennungsmotor pausieren kann. In diesem Zeitraum produziert dein Auto weniger Abgasemissionen.
Im Stadtverkehr kann ein Hybrid-Fahrzeug sogar seine besten Seiten zeigen. Durch das regelmäßige Beschleunigen und Bremsen wird der E-Motor optimal mit Energie gespeist. Beim Anfahren greift der E-Antrieb ein und reduziert den Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen. Die Lärmbelästigung durch Hybride ist außerdem geringer als durch Standardautos, da der Elektromotor leiser arbeitet als der Diesel- oder Verbrennungsmotor.
Im Hinblick auf die Kosten mag ein Hybridauto zwar teuer erscheinen, doch gibt es eine Hybrid-Förderung beim Kauf (Stand 2023). Dabei handelt es sich um eine staatliche Prämie. Außerdem gleichen sich die Investitionskosten rasch aus, da du je nach Modell bis zu 50 Prozent Kraftstoffkosten einsparen kannst. Die Kraftstoffersparnis ergibt sich durch den kleineren Verbrennungsmotor. Ist zusätzlich ein E-Motor vorhanden, muss der Diesel- oder Benzinmotor nicht mehr so groß sein.
Auch den Vorteil des sportlichen Fahrens möchten wir kurz erklären. Mit einem zusätzlichen Elektroantrieb im Auto kannst du schneller und effektiver beschleunigen. Die Energie aus dem Akku steht bereits zur Verfügung, wenn sich die Leistung im unteren Drehzahlbereich befindet. Das heißt, dass du beim Anfahren oder Überholen von einer starken Beschleunigung profitierst. Sogar große und vermeintlich schwerfällige Automodelle wie der SUV können auf diese Weise zu einem wahren Turbostarter werden. Damit hängst du sicher den einen oder anderen Fahrer ab!
Tipp: Hast du einen Plug-In-Hybriden, kannst du dein Hybridauto selbst laden. Das ist gut, wenn du längere Strecken vor dir hast und sie hauptsächlich elektrisch fahren willst. Die Akkukapazitäten unterscheiden sich dabei je nach Modell.
Nachteile
Die zusätzlich verbaute Batterie, die für einen Hybriden notwendig ist, nimmt mehr Platz weg. Dafür ist der Verbrennungsmotor aber meist kleiner. Die Hybrid-Reichweite kann geringer sein als die eines "normalen" Fahrzeugs. Der Grund dafür ist, dass der verbaute Tank deutlich kleiner ist und weniger Platz für Benzin oder Diesel bietet. Dafür können mit dem E-Motor zusätzliche Kilometer gefahren werden.
Vollhybride sind wegen des doppelten Antriebs vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Beispielsweise musst du für einen Audi A6 2.0 TFSI Hybriden rund 53.300 Euro zahlen. Der Toyota Prius schlägt mit 38.000 Euro zu Buche, während ein BMW 225xe iPerformance als Hybrid 43.100 Euro kostet. Natürlich sind gebrauchte Hybrid-Fahrzeuge günstiger und auch durch die Kaufprämie kannst du die Kosten senken.
Auf längeren Strecken ohne Bremsvorgänge (zum Beispiel auf der Autobahn) kann ein Hybrid seine Vorzüge nicht zeigen. Da die Batterie des Elektromotors viel wiegt, kann dein Kraftstoffverbrauch sogar steigen. Von der Kraftstoffersparnis in der Stadt wirst du in diesem Fall wenig spüren. Zwar überzeugt ein Auto mit Hybridmotor an sich bei der Umweltbilanz, die Batterieherstellung des E-Motors aber leider nicht. Sie kann unter Umständen die Umwelt belasten. Dasselbe gilt für das Recycling von alten Batterien aus E-Motoren. Die Problematik kennst du vielleicht schon vom reinen E-Auto.
Die Zukunft der Hybridautos
Ist ein Elektro-Hybrid-Auto zukunftsfähig? Wenn du dir die Anzahl der Neuzulassungen im Jahr 2020 anschaust, lautet die Antwort wahrscheinlich ja. Es gab rund 539.300 Fahrzeuge, während es im Jahr 2018 nur rund 236.700 waren. Auch die Hybrid-Modelle im Neuwagenbereich sprechen eine eindeutige Sprache. Während du selten neue Autos mit Autogas-Antrieb findest, stehen zahlreiche Hybrid-Modelle bei bekannten Herstellern zur Wahl. Es fing vor über 20 Jahren mit dem Toyota Prius an – heute kannst du ein Elektro-Hybrid-Auto fast bei jeder Marke finden. Außerdem kannst du dich zwischen Kompaktwagen, Sportwagen, Luxuskarossen und SUVs entscheiden.
Allerdings gibt es auch Kritiker, die dem Hybridauto keine Zukunft voraussagen. Umweltbewusste Fahrer merken an, dass nur wenige Hybrid-Fahrzeuge längere Strecken rein elektrisch bewältigen. Den größten Anteil übernimmt dabei nach wie vor der Verbrennungsmotor. Deswegen raten sie zu anderen Antrieben beim bedachten Autokauf.
Wie kann ein Hybrid finanziert werden?
Da Vollhybride und Plug-In-Hybride relativ teuer sind, wirst du vielleicht vor einem Kauf zurückschrecken. Das muss aber nicht sein: Es gibt eine staatliche Förderung für Hybride (Stand: 2023). Das liegt daran, dass Hybride auch E-Fahrzeuge sind. Der Zuschuss wurde in den letzten Jahren immer wieder erhöht. Die Kaufprämie bei einem Hybriden lag im Februar 2020 bei bis zu 4.500 Euro (Plug-In-Hybrid-Förderung), während sie im Juli 2020 bereits bis zu 6.750 Euro betragen konnte. Nach Abzug dieser Förderung zahlst du für einen Hybriden nicht immer wesentlich mehr als für einen Wagen mit reinem Verbrennungsmotor.
Vollhybride eignen sich nicht für alle Fahrer. Wenn du hauptsächlich kurze Strecken in der Stadt fährst, punktet der Hybridmotor mehr als bei Autobahnfahrten über eine lange Distanz. Außerdem kann der Kraftstoffverbrauch mit zusätzlicher Batterie an Bord steigen, wenn du selten bremst und beschleunigst. Selbst die Plug-In-Hybrid-Förderung könnte hier die steigenden Kraftstoffkosten nicht ausgleichen.
Gut zu wissen: Entscheidest du dich für Hybrid-Modelle, weil dir die Umwelt am Herzen liegt? Zwar sinken die CO2-Emissionen durch einen zusätzlichen E-Motor unter der Haube, aber es gibt noch umweltfreundlichere Alternativen. Ein reines Elektroauto könnte in Sachen Umweltschutz mehr überzeugen als ein Hybridauto.
Sind Hybride eigentlich sicher?
Vielleicht hast du bei einem E-Fahrzeug oder Elektro-Hybrid-Auto Angst vor Unfällen, bei denen die elektrischen Aspekte eine Rolle spielen. Doch keine Sorge: Im Fall des Falles sorgt ein sogenannter "Crash-Schalter" dafür, dass spannungsführende Elemente abgeschaltet werden. Dadurch sind Stromschläge oder Brände nach einem Verkehrsunfall unwahrscheinlich geworden.
Besonders beruhigt unterwegs bist du natürlich mit einer starken Versicherungsschutz. Mehr dazu: Kfz-Versicherung
Interessierst du dich generell für alternative Antriebe? Mehr dazu: Alternative Antriebe