- Was ist die Schadenfreiheitsklasse?
- Welche Schadenfreiheitsklassen gibt es?
- Wo erfahre ich meine Schadenfreiheitsklasse?
- Was passiert bei einer Rückstufung?
- Was passiert bei einem Versicherungswechsel?
- Gilt die Schadenfreiheitsklasse auch für einen Zweitwagen?
- Was ist der Schadenfreiheitsrabatt?
- Wie wird der Schadenfreiheitsrabatt berechnet?
- Kann ich meinen Schadenfreiheitsrabatt retten?
- Verfällt der Schadenfreiheitsrabatt irgendwann?
- Warum gibt es bei der Teilkaskoversicherung keinen Schadenfreiheitsrabatt?
- Unfallfrei fahren zahlt sich aus!
Was ist die Schadenfreiheitsklasse?
Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) gibt es bei der Kfz-Haftpflichtversicherung und bei der Vollkaskoversicherung. Wie hoch dein Versicherungsbeitrag ausfällt, hängt unter anderem von deiner Schadenfreiheitsklasse ab. Dabei kommt es immer darauf an, wie viele Kalenderjahre du bisher unfallfrei gefahren bist.
Jedes Jahr ändert sich deine Schadenfreiheitsklasse. Hast du im vergangenen Jahr keinen Unfall verursacht, bekommst du in der Regel eine höhere Schadenfreiheitsklasse. Die Folge: Du musst künftig weniger für deine Kfz-Versicherung bezahlen.
Wenn du deiner Kfz Haftpflichtversicherung oder deiner Vollkaskoversicherung einen Schaden gemeldet hast, wirst du normalerweise herabgestuft. Die Folge: Du bekommst eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse und musst künftig mehr für deine Kfz-Versicherung bezahlen.
Das solltest du wissen: Die Höhe deines Versicherungsbeitrags hängt nicht nur von der Schadenfreiheitsklasse ab. Auch der Fahrzeugtyp, der Zulassungsbezirk, die festgelegte Selbstbeteiligung, die Fahrleistung pro Jahr und der Fahrerkreis spielen dafür eine Rolle.
Welche Schadenfreiheitsklassen gibt es?
Die Schadenfreiheitsklassen sind immer mit den schadenfreien Jahren, also mit den Jahren, die du schon unfallfrei gefahren bist, verknüpft. Danach richtet sich der jeweilige Beitrag für deine Kfz-Haftpflichtversicherung und deine Vollkaskoversicherung.
Das bedeutet: Es hängt auch von deiner Schadenfreiheitsklasse ab, wie viel du für deine Kfz-Versicherung bezahlen musst. Für die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Vollkaskoversicherung wird grundsätzlich eine separate Schadenfreiheitsklasse vergeben.
Bei den Schadenfreiheitsklassen gibt es in der Regel eine Staffelung von 0 bis 35, bei Allianz Direct sogar bis 50. Außerdem gibt es weitere Sonderklassen: SF-Klasse M, SF-Klasse 0, SF-Klasse S und SF-Klasse ½.
Die Schadenfreiheitsklasse 0 bekommst du als Fahranfänger, wenn du deine Fahrerlaubnis weniger als drei Jahre besitzt. Das bedeutet, wenn bisher noch nie ein Fahrzeug auf dich als Versicherungsnehmer zugelassen war, wirst du in der Regel in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft.
Die SF-Klasse ½ bekommst du, wenn du dein erstes eigenes Auto versicherst und schon mehr als drei Jahre eine gültige Fahrerlaubnis besitzt. In die Schadenfreiheitsklassen S wirst du herabgestuft, wenn du einen Schaden gemeldet hast und vorher die SF-Klasse 1 hattest. Die Schadenfreiheitsklasse M (Malusklasse) können z.B. Fahranfänger bei einer Rückstufung, oder Fahrer mit SF-Klasse 1/2 mit mehreren Schäden bekommen.
Wo erfahre ich meine Schadenfreiheitsklasse?
Welche Schadenfreiheitsklasse du aktuell hast, steht normalerweise auf der letzten Beitragsrechnung deines Versicherers.
Grundsätzlich profitierst du von der großen Staffelung der SF-Klassen. Denn du kannst dich so jedes Jahr um eine Klasse verbessern, deinen Schadenfreiheitsrabatt steigern und deinen Beitrag schneller verringern.
Die Umstufung in eine neue SF-Klasse erfolgt normalerweise zur Hauptfälligkeit deines Vertrages. Das bedeutet: Für das nächste Versicherungsjahr erhöht sich deine aktuelle SF-Klasse um 1, wenn du im vergangenen Jahr keinen Schaden hattest und noch nicht in der höchsten Klasse eingestuft bist.
Ein Beispiel: Du hattest im Jahr 2017 die Schadenfreiheitsklasse 5. Hast du deiner Kfz-Haftpflichtversicherung oder deiner Vollkaskoversicherung keinen Schaden gemeldet, erhältst du für das Jahr 2018 die SF-Klasse 6.
Was passiert bei einer Rückstufung?
Wenn du einen Schaden am Fahrzeug eines Dritten verursacht hast, wirst du im nächsten Jahr in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse herabgestuft. Dasselbe gilt, wenn du deiner Vollkaskoversicherung einen Schaden an deinem eigenen Fahrzeug gemeldet hast.
Wie weit du zurückgestuft wirst, hängt aber immer von deinem Versicherungsanbieter ab. Außerdem ist natürlich ausschlaggebend, wie viele Schäden du im letzten Jahr gemeldet hast. Grundsätzlich gilt aber bei einer Rückstufung: Du musst künftig mehr für deine Kfz-Versicherung bezahlen.
Nachdem jede Versicherung unterschiedliche Stufungen für die verschiedenen Schadenfreiheitsklassen festlegt, solltest du hier einen Blick in die Rückstufungstabelle deines Versicherers werfen. Informationen zur Rückstufung findest du normalerweise auch in deinen Vertragsunterlagen oder den Versicherungsbedingungen.
Ein Tipp: Bei sogenannten Bagatellschäden (kleine Schäden, wie zum Beispiel Kratzer oder Dellen) kann es sinnvoll sein, wenn du die Reparaturkosten komplett selbst übernimmst. So kannst du eine Rückstufung bei deiner Kfz-Versicherung vermeiden. Bezahlst du die Kosten selbst, ist das meistens günstiger als eine Beitragserhöhung im folgenden Jahr.
Was passiert bei einem Versicherungswechsel?
Bei einem Versicherungswechsel übernimmt dein neuer Versicherer normalerweise deine Schadenfreiheitsklasse. Das bedeutet, deine schadenfreien Kalenderjahre werden dir angerechnet.
Das muss aber nicht für deinen Schadenfreiheitsrabatt gelten. Denn: Die Schadenfreiheitsrabatte zu den jeweiligen Schadenfreiheitsklassen sind von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Es ist also möglich, dass du bei einem Versicherungswechsel zwar in dieselbe Schadenfreiheitsklasse wie vorher eingestuft wirst, aber einen höheren oder niedrigeren Beitrag zahlen musst.
Das solltest du wissen: Sondereinstufungen von deinem vorherigen Versicherer können in der Regel nicht übertragen werden. Das betrifft zum Beispiel eine günstige Einstufung für eine Zweitwagenversicherung.
Gilt die Schadenfreiheitsklasse auch für einen Zweitwagen?
Welche Schadenfreiheitsklasse du für deinen Zweitwagen bekommst, hängt von bestimmten Voraussetzungen ab: Hast du schon einmal eine Kfz-Versicherung für Ihren Zweitwagen abgeschlossen? Oder willst du das Fahrzeug zum ersten Mal versichern?
Wenn du deinen Zweitwagen schon bei einem anderen Anbieter versichert hast, kannst du problemlos deine schadenfreien Jahre zu einem neuen Versicherer mitnehmen. Nach zehn Jahren ohne Unfall wirst du zum Beispiel direkt in die SF-Klasse 10 eingestuft. Du bekommst dazu den jeweiligen Schadenfreiheitsrabatt des Anbieters.
Was ist der Schadenfreiheitsrabatt?
Der Schadenfreiheitsrabatt ist ein Rabattsystem in der Kfz-Versicherung. Jede Versicherung ordnet den unterschiedlichen Schadenfreiheitsklassen einen bestimmten Rabatt zu: den sogenannten Schadenfreiheitsrabatt (SFR).
Wie wird der Schadenfreiheitsrabatt berechnet?
Der Schadenfreiheitsrabatt ist an die Schadenfreiheitsklasse gebunden und drückt aus, wie lange ein Versicherungsnehmer schon unfallfrei fährt. Das bedeutet: Je länger du unfallfrei fährst, desto höher ist deine Schadenfreiheitsklasse. Du musst also weniger für deine Kfz-Versicherung bezahlen.
Aber: Die Rabatte zu den festgelegten Schadenfreiheitsklassen variieren von Versicherer zu Versicherer. Es ist also möglich, dass du in derselben Schadenfreiheitsklasse bei einem Versicherer einen höheren oder niedrigeren Rabatt bekommst als bei einem anderen Anbieter.
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Kann ich meinen Schadenfreiheitsrabatt retten?
Auch wenn du schon sehr viele Jahre unfallfrei fährst, kann dir ein einziger selbstverschuldeter Unfall sprichwörtlich einen Strich durch die Rechnung machen. Um eine Rückstufung innerhalb der Schadenfreiheitsklassen zu vermeiden, kann sich ein sogenannter Rabattschutz oder ein Rabattretter lohnen.
Der Rabattschutz ist eine Möglichkeit in deinem Versicherungstarif, den du für die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Vollkaskoversicherung dazu buchen kannst. Das bedeutet: Im Falle eines Unfalls wirst du nicht in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und musst auch nicht mehr für deine Kfz-Versicherung bezahlen. Der Rabattschutz gilt in der Regel für jeweils ein Schadensereignis im Jahr.
Eine andere Möglichkeit, wie du deinen Schadenfreiheitsrabatt retten kannst, ist: Du bezahlst die Reparaturkosten bei einem Unfall komplett selbst. Das kann vor allem bei kleineren Schäden (Bagatellschäden) zwischen 500 und 1.000 Euro sinnvoll sein. Ob es sich in deinem Fall lohnt, einen Schaden selbst zu übernehmen, kann dir deine Versicherung aber genau beantworten.
Verfällt der Schadenfreiheitsrabatt irgendwann?
Wenn du deine Versicherung kündigst, weil du im Moment kein Auto mehr brauchst, kann sich die Unterbrechung des Versicherungsschutzes auf deinen Schadenfreiheitsrabatt auswirken. Dasselbe gilt, wenn dein Fahrzeug verkauft, stillgelegt, verschrottet oder gestohlen wird.
Ist die Unterbrechung kürzer als sechs Monate, hat das normalerweise keine Auswirkungen auf deine Schadenfreiheitsklasse und deinen Schadenfreiheitsrabatt. Danach wird dein Rabatt „eingefroren“. Pausiert deine Kfz-Versicherung aber länger als ein Jahr, bleibt deine SF-Klasse wie zum Enddatum der Versicherung. Wenn du deinen Versicherungsschutz länger als zehn Jahre unterbrichst, verfällt dein Schadenfreiheitsrabatt komplett.
Warum gibt es bei der Teilkaskoversicherung keinen Schadenfreiheitsrabatt?
Bei der Teilkaskoversicherung gibt es keinen Schadenfreiheitsrabatt. Das liegt daran, dass die Teilkaskoversicherung Risiken, wie zum Beispiel Brand, Glasbruch, Diebstahl oder Wildschäden abdeckt. In diesen Fällen bist du als Versicherungsnehmer aber nicht direkt für den Schaden verantwortlich. Deshalb musst du hier auch keine höheren Beiträge bezahlen.
Unfallfrei fahren zahlt sich aus!
Die Schadenfreiheitsklasse regelt unter anderem, wie viel du für deine Kfz-Versicherung bezahlen musst. Dabei gilt der Grundsatz: Je länger du unfallfrei fährst, desto höher ist auch dein Schadenfreiheitsrabatt und du musst regelmäßig weniger bezahlen.
Wir wünschen dir allzeit gute Fahrt! Deine Allianz Direct.