Ohne Kraftstoff fährt dein Auto nicht. Du kannst mit den richtigen Tricks aber den Kraftstoffverbrauch senken und so dauerhaft Sprit sparen. Hier erfährst du alles Wichtige dazu:
• 1. Motor richtig starten
• 2. Schnell Gänge hochschalten
• 3. Vorausschauend fahren
• 4. Motorbremse nutzen
• 5. Höchstgeschwindigkeiten vermeiden
• 6. Motor gezielt ausschalten
• 7. Kurzstrecken vermeiden
• 8. Stromverbrauch reduzieren
• 9. Auto sparsam beladen
• 10. Luftwiderstand vermeiden
• 11. Reifendruck prüfen
• 12. Passende Reifen wählen
• 13. Auto regelmäßig warten
Spritsparend fahren: Die Fahrweise
Die richtige Fahrweise hilft dir, den Spritverbrauch und damit auch deine Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Im Folgenden verraten wir dir, worauf du beim Autofahren achten musst, um sinnvoll Sprit zu sparen.
1. Motor richtig starten
Beim Anlassen des Motors solltest du das Gaspedal nicht schon betätigen, bevor du fahrbereit bist. Das bedeutet: Schnall dich erst an und prüfe, ob Sitz, Rück- und Seitenspiegel richtig eingestellt sind. Starte dann erst den Motor deines Autos.
Sobald der Motor läuft, fahre direkt los. Lass den Motor nicht erst warmlaufen. Das ist bei allen Automodellen schon etwa seit den 80er Jahren nicht mehr nötig. Das stellt auch der ADAC in einer Untersuchung fest: Den Motor warmlaufen zu lassen, lässt den Spritverbrauch unnötig ansteigen, belastet die Umwelt und erhöht außerdem das Risiko eines Motorschadens.
2. Schnell Gänge hochschalten
Ist der eingelegte Gang bei einer bestimmten Geschwindigkeit höher, verbrauchst du weniger Kraftstoff, als wenn du in einem niedrigeren Gang fährst.
Beispiel: Schaltest du bei 40 km/h schon in den vierten Gang, ist der Kraftstoffverbrauch geringer, als wenn du bei derselben Geschwindigkeit noch im zweiten oder dritten Gang fährst. Das Fahren in einem hohen Gang wird auch als niedertouriges Fahren bezeichnet. Das liegt daran, dass die Drehzahl dann gering ist. Das Gegenteil ist hochtouriges Fahren (mit hoher Drehzahl).
So war es früher: Abhängig von der Bauart des Autos soll niedertouriges Fahren früher problematisch gewesen sein. Denn es soll zum Verrußen des Fahrzeugs geführt haben. Der Grund dafür war, dass der Kraftstoff noch nicht so fein zerstäubt wurde, wie es heute bei modernen Autos der Fall ist. Heute werden dem Kraftstoff auch mehr Zusätze beigesteuert, die das Verrußen verhindern. Moderne Diesel- und Benzinfahrzeuge verrußen also nicht mehr.
Es gilt: Niedertouriges Fahren schadet modernen Motoren nicht und spart gleichzeitig Kraftstoff.
Tipp: Fahre nur zum Anrollen aus dem Stand im ersten Gang. Denn hier kommt es zum höchsten Kraftstoffverbrauch. Schon wenn du circa zwei bis drei Meter gefahren bist (etwa eine Wagenlänge), kannst du in den zweiten Gang schalten.
Du sparst weiter Kraftstoff, wenn du dann immer den höchstmöglichen Gang einlegst. Deine Fahrweise ist damit auch umweltfreundlicher, als wenn du lange mit dem Schalten wartest. Ein weiterer Vorteil: niedertouriges Fahren schont den Motor. Der Hintergrund: Bei hohen Drehzahlen (bei hochtourigem Fahren) kommt es zu mehr Reibung, die den Verschleiß erhöht. Indem du niedertourig (mit geringer Drehzahl) fährst, entsteht weniger Reibung. Empfohlen wird normalerweise eine maximale Drehzahl von 2000 Umdrehungen pro Minute.
Noch ein Tipp: Auch das Zurückschalten ist häufig gar nicht nötig. Versuche beim Autofahren unnötiges Runterschalten zu vermeiden. Damit kannst du Sprit sparen. Jedes Zurückschalten verbraucht Sprit. Denn: Immer, wenn du einen Gang zurückschaltest, musst du erneut auf das Gaspedal treten, um wieder an Geschwindigkeit zu gewinnen.
3. Vorausschauend fahren
Jedes Bremsen benötigt Energie. Du musst danach erneut anfahren und verbrauchst Sprit, um wieder schneller zu werden. Versuche beim Autofahren deshalb, unnötiges Bremsen und Anfahren zu vermeiden. Durch vorausschauendes Fahren kannst du eine möglichst gleichmäßige Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit erreichen. Damit ist der Spritverbrauch am niedrigsten. Gleichzeitig erhöht es die Sicherheit im Straßenverkehr.
Du fährst vorrausschauend, indem du defensiv fährst, den Sicherheitsabstand zu deinem Vordermann einhältst, den Straßenverkehr vor und hinter dir gut beobachtest und immer mit Fehlern anderer Autofahrer rechnest. So kannst du nicht nur spritsparend fahren, sondern auch Gefahren im Straßenverkehr frühzeitig erkennen und darauf rechtzeitig und angemessen reagieren.
4. Motorbremse nutzen
Nutze auch, wenn möglich, die Motorbremswirkung. Das bedeutet: Wenn du den Gang einlegst und etwa vor einer roten Ampel ausrollen lässt, bremst der Motor es automatisch ab.
Der Hintergrund: Die sogenannte Motorbremswirkung entsteht durch einen inneren Widerstand des Antriebsmotors. Er lässt das Auto bei eingelegtem Gang langsam abbremsen, ohne dass du die mechanische Bremse (die du mit dem Fuß betätigst) einsetzen musst.
Die Motorbremse ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn du einen Berg herunterrollst. Denn durch die automatische Bremswirkung des Motors kannst du häufig ohne zu bremsen mit der richtigen Geschwindigkeit fahren. Es tritt außerdem die sogenannte Schubabschaltung in Kraft. Dabei stellt der Motor die Kraftstoffzufuhr automatisch ab. Das heißt, du verbrauchst dann gar keinen Sprit.
Mit der Auswahl des richtigen Gangs kannst du also dein Wunschtempo fahren, ohne dass du auf das Gaspedal treten oder die Bremse betätigen musst. Je niedriger der eingelegte Gang, desto höher ist die automatische Bremswirkung des Motors.
Wichtig: Lass den Motor immer an, wenn du dein Auto abbremsen willst. Wenn du den Motor ausschaltest, fallen auch der Bremskraftverstärker und die Servolenkung aus. Für das Lenken und Bremsen benötigst du dann viel mehr Kraft und auch das Lenkradschloss kann einrasten. Es besteht dann eine erhöhte Unfallgefahr.
5. Höchstgeschwindigkeiten vermeiden
Für Landstraßen und Autobahnen gilt generell: Je niedriger die Drehzahl deines Autos ist, desto niedriger ist auch der Verbrauch. Mit einer höheren Drehzahl (hochtouriges Fahren) benötigst du mehr Sprit. Fährst du schon im höchsten Gang, steigt die Drehzahl automatisch mit zunehmender Geschwindigkeit.
Vor allem bei Geschwindigkeiten über 100 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch mit steigendem Tempo übermäßig an. Je schneller du fährst, desto mehr Sprit verbraucht dein Auto.
Beispiel: Mit einem Mittelklasse-Auto kannst du bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h normalerweise noch einen Verbrauch von rund 6 Litern pro 100 km erreichen. Bei einem Tempo von 160 km/h steigt der Verbrauch normalerweise schon auf circa 10 Liter pro 100 km. Wie viel Sprit dein Auto genau verbraucht, ist aber je nach Fahrzeug unterschiedlich.
Tipp: Fährst du auf der Autobahn bei einer konstanten Geschwindigkeit zwischen circa 100 km/h und 130 km/h, verbrauchst du deutlich weniger Sprit, als wenn du mit der Höchstgeschwindigkeit deines Autos fährst. Achte auch auf die Drehzahl deines Wagens. Je höher sie ist, desto höher ist der Verbrauch. Meist kommst du nicht viel später an deinem Ziel an, wenn du langsamer und mit gleichmäßiger Geschwindigkeit fährst.
6. Motor gezielt ausschalten
Ist der Motor deines Autos aus, verbraucht er keinen Kraftstoff. Es lohnt sich deshalb, den Motor bei langen Wartezeiten auszuschalten. Grundsätzlich kannst du ab einer Wartezeit von mehr als zwanzig Sekunden den Motor abstellen.
Es gilt: Ist abzusehen, dass du länger an einer roten Ampel stehen musst, du kurz anhalten willst oder im Stau feststeckst, solltest du immer den Motor deines Autos abstellen. So kannst du einiges an Spritkosten sparen.
Übrigens: Bei einigen neueren Automodellen geschieht das durch eine eingebaute Start-Stopp-Automatik schon von selbst. Sobald das Fahrzeug anhält, schaltet sich der Motor automatisch aus und sofort wieder an, wenn du das Bremspedal loslässt.
7. Kurzstrecken vermeiden
Ist der Motor noch kalt, benötigt das Auto am meisten Kraftstoff. Denn der Motor muss erst warm werden, um den Sprit optimal zu verbrauchen. Während der Zeit des Warmlaufens ist der Kraftstoffverbrauch also am größten.
Deshalb solltest du das Auto vor allem für Langstrecken verwenden. Indem du für kurze Strecken das Fahrrad nimmst, öffentliche Verkehrsmittel nutzt oder zu Fuß gehst, kannst du am meisten Sprit sparen.
Tipp: Kombinieren Sie am besten mehrere Einzelfahrten, wenn es sich anbietet. So bleibt der Motor auch während Ihrer Stopps warm und der Spritverbrauch insgesamt sinkt.
Ausstattung: Worauf muss ich achten?
Auch der Zustand deines Autos kann sich auf den Spritverbrauch auswirken. Hier erfährst du, worauf du bei deinem Fahrzeug achten musst.
8. Stromverbrauch reduzieren
Die Elektrogeräte in deinem Auto verbrauchen Energie und damit gleichzeitig Kraftstoff. Denn das Auto muss seinen Strom selbst erzeugen. Sind in deinem Auto also Lichtanlage, Klimaanlage, Sitzheizung oder Radio im Einsatz, steigt der Kraftstoffverbrauch zwangsläufig an.
Nach Berechnungen des ADAC benötigst du bei 100 Watt Verbrauch (durch Elektrogeräte) zusätzlich rund 0,1 Liter Sprit pro 100 Kilometer Strecke. Vor allem die Klimaanlage (170 Watt) und die beheizbare Heckscheibe (185 Watt) verbrauchen viel Energie. Das Radio benötigt mit rund 20 Watt dagegen nur wenig Strom.
Sind alle Elektrogeräte gleichzeitig im Einsatz, können schnell bis zu 600 Watt Stromverbrauch entstehen. Damit steigt der Spritverbrauch um über einen halben Liter pro 100 Kilometer an.
Tipp: Um beim Fahren Kraftstoff zu sparen, solltest du den Einsatz elektronischer Geräte im Auto möglichst vermeiden. Trotzdem solltest du auf elektrische Geräte nicht verzichten, vor allem wenn sie deine Sicherheit betreffen. Sorge also zum Beispiel immer für eine angenehme Temperatur im Wagen und setze deine Autolichter immer ein, wenn es nötig oder gesetzlich vorgeschrieben ist.
Ist dein Auto im Sommer von der Sonne stark aufgeheizt, kannst du es zum Beispiel erst einmal gut durchlüften. Dann kannst du die Klimaanlage einschalten. Sobald du die richtige Temperatur im Fahrzeug hast, solltest du die Klimaanlage wieder ausschalten, um Kraftstoff zu sparen. Dasselbe gilt für die anderen Elektrogeräte.
9. Auto sparsam beladen
Um Kraftstoff zu sparen, gilt beim Beladen des Autos: Fahre keinen unnötigen Ballast herum. Denn allein 100 Kilo Zusatzgewicht sorgen normalerweise für einen zusätzlichen Verbrauch von circa 0,3 Litern pro 100 Kilometer.
Tipp: Entferne Dachträger, Aufbauten und Heckträger von deinem Fahrzeug, sobald du sie nicht mehr benötigst. Denn auch ein unbeladener Heckträger macht das Auto schwerer und erhöht damit den Spritverbrauch.
Das Gleiche gilt für den Autoinnenraum: Sortiere regelmäßig alles aus, was du im Auto nicht wirklich brauchst. Denn egal ob Atlas, Getränkekisten oder anderer Kleinkram: Unnötige Dinge durch die Gegend zu fahren, bedeutet ein Plus an Gewicht und kostet dich damit auch unnötigen Sprit.
10. Luftwiderstand vermeiden
Ein weiterer Sprit-Spartipp ist es, den Luftwiderstand beim Fahren zu reduzieren. Entsteht mehr Luftwiderstand, ist auch mehr Energie nötig, um das Auto fortzubewegen. Die Folge: Das Fahrzeug benötigt mehr Sprit. Das gilt vor allem dann, wenn du schnelle Geschwindigkeiten fährst.
Tipp: Befestige zusätzliche Lasten wie Fahrräder oder Dachträger so, dass sie möglichst windschnittig angebracht sind (sie also wenig Luftwiderstand erzeugen). Das erreichst du zum Beispiel, wenn du einen Fahrradträger für das Heck des Autos anstatt für das Autodach benutzt.
11. Reifendruck prüfen
Der Reifendruck ist beim Spritsparen sehr wichtig. Ist der Reifendruck zu niedrig, entsteht ein höherer Rollwiderstand. Die dadurch entstehenden Verformungen des Reifens erzeugen zusätzliche Wärme und damit Energie, die verloren geht. Der Kraftstoffverbrauch steigt.
Es gilt: Es ist wichtig, den Luftdruck immer wieder an den in der Betriebsanleitung empfohlenen Wert anzupassen. Das gilt auch für deine Sicherheit. Prüfe den Luftdruck deiner Reifen deshalb regelmäßig.
Wichtig: Der Reifendruck sollte aber nie höher sein, als es in der Betriebsanleitung bei voller Beladung empfohlen wird.
12. Passende Reifen wählen
Wichtig ist auch, dass du immer die richtigen Reifen auf deinem Auto hast. Denn neben dem Luftdruck beeinflussen auch Reifenbreite, Profilbeschaffenheit und Reifenmaterial den Rollwiderstand.
Es gilt: Im Winter sind breite Reifen mit einem tiefen Profil nötig, damit das Auto auch auf Eis und Schnee eine gute Bodenhaftung hat. Nur gekennzeichnete Winterreifen sorgen für die nötige Sicherheit. In Deutschland gilt daher auch die Winterreifenpflicht.
Bei wärmeren Temperaturen solltest du aber unbedingt auf Sommerreifen wechseln. Das Profil der Reifen ist zum Beispiel flacher und die Reifen schmaler, weshalb sie nicht so stark auf der Fahrbahn aufliegen. Das sorgt für einen geringeren Rollwiederstand zur Fahrbahn. Die Reifen brauchen also weniger Energie, um sich zu drehen. Die Folge: Sommerreifen nutzen sich langsamer ab als Winterreifen und verbrauchen weniger Kraftstoff. Mit den richtigen Reifen kannst du so Spritkosten sparen.
Tipp: Tausche deine Winterreifen gegen Sommerreifen aus, sobald es das Wetter erlaubt (O-bis-O-Regelung). Als allgemeine Empfehlung gilt, die Winterreifen von Oktober bis Ostern aufzuziehen. Für die restliche Zeit sind Sommerreifen die bessere Wahl. Wie du deine Autoreifen selbst wechseln kannst und auch den Luftdruck deiner Reifen richtig prüfst, kannst du in unserem Ratgeber „Reifen wechseln“ nachlesen.
13. Auto regelmäßig warten
Generell solltest du dein Auto regelmäßig warten lassen. Denn auch unentdeckte Schäden oder Mängel wie verrußte Zündkerzen oder ein verstopfter Luftfilter können den Spritverbrauch nach oben treiben. Ist zum Beispiel der Luftfilter deines Wagens verschmutzt, bekommt der Motor weniger Luft. Dann sinkt die Leistung des Motors und der Kraftstoffverbrauch steigt.
Es gilt: Durch die regelmäßige Reinigung und Pflege sparst du Geld und verlängerst das Leben deines Autos.
Sparsame Autos: Tipps für den Autokauf
Jetzt weißt du, wie du beim Autofahren durch die Fahrweise und den Zustand deines Autos Sprit sparen kannst. Es ist auch sinnvoll, sich schon beim Autokauf für ein Auto, das wenig Kraftstoff verbraucht, zu entscheiden. Doch welches Auto benötigt am wenigsten Sprit?
Vergleicht man Diesel und Benziner, fällt auf: Die Spritkosten sind beim Diesel insgesamt günstiger. Für Anschaffung, Steuern und Versicherung zahlst du bei einem Benziner aber weniger. Je nachdem, welche Entfernungen du zurücklegst und welches Modell du fährst, solltest du also überlegen: Lohnen sich die geringeren Spritkosten im Vergleich zu den anderen Kosten?
Welche Kosten generell beim Tanken von Diesel und Benzin auf dich zukommen und was es dabei noch zu beachten gilt, kannst du in unserem Artikel „Alles rund um Kraftstoff“ nachlesen. Tipps, mit denen du das richtige Auto für dich findest, geben wir dir in unserem Ratgeber „Welches Auto passt zu mir?“.
Wir wünschen dir allzeit gute Fahrt! Deine Allianz Direct