Spurwechsel­assistent

Was ein Spurwechselassistent ist und wieso der tote Winkel für Autofahrer eine große Gefahr ist.

Gefahr im toten Winkel: Ein Spurwechselassistent unterstützt Autofahrer beim sicheren Wechsel der Fahrbahn. Wie funktioniert ein Spurwechselassistent und warum ist der tote Winkel so gefährlich? Erfahre, ob dank Totwinkelwarner das Unfallrisiko sinkt.

Frau mit Notebook

Inhalts­verzeichnis

  1. Wovor schützt ein Spurwechselassistent?
  2. So funktioniert ein Spurwechselassistent
  3. Was ist ein aktiver Spurwechselassistent?
  4. Kurz und knapp: So unterstützt dich ein Totwinkelwarner
  5. Häufige Fragen zum Thema Spurwechselassistent

Das Wichtigste zusammengefasst

Es gibt verschiedene Fahrerassistenzsysteme, die dich beim Autofahren unterstützen. Helfen kann dir ein Spurwechselassistent beim Fahrbahnwechsel, Überholvorgang und Abbiegen durch:

  • Überwachung des toten Winkels, der seitlichen und des hinteren Fahrzeugbereichs
  • Einschätzung der Geschwindigkeit von näherkommenden Fahrzeugen
  • Warnung durch LED, akustische Signale oder Vibrationen
  • Eingreifen durch automatisches Abbremsen bei drohendem Zusammenstoß
  • selbstständiger Spurwechsel bei längerem Blinken

Dabei unterscheiden sich die Spurwechselassistenten in ihren Funktionen von Marke zu Marke etwas.

Nicht vergessen: Ein Spurwechselassistent ersetzt nicht den Schulterblick oder Spiegel. Das Fahrerassistenzsystem unterstützt dich aber beim Spurwechsel und hilft, die Geschwindigkeit annähernder Autos besser einzuschätzen. Solltest du trotzdem einmal ein Auto im toten Winkel übersehen, hilft dir die Kfz-Versicherung.

Wovor schützt ein Spurwechsel­assistent?

Innenspiegel, Außenspiegel, Schulterblick – in der Fahrschule lernst du, wie ein sicherer Spurwechsel funktioniert. Doch immer wieder kommt es zu Unfällen, weil Autofahrer einen anderen Verkehrsteilnehmer übersehen. Warum? Ganz einfach: Die Gefahr lauert im toten Winkel, dem im Rückspiegel nicht einsehbaren Bereich für den Fahrer.

Spurwechselassistenten, auch Totwinkelwarner genannt, dienen als Unterstützung beim Wechsel der Spur. Mithilfe von Sensoren erkennt das Fahrerassistenzsystem, wenn dir Autos auf der Nebenfahrbahn zu nahe kommen. Auch wenn ein Pkw unerwartet schnell in deinen toten Winkel kommt, warnt dich der Spurwechselassistent.

Der erste Spurwechselassistent im Jahr 2004 kam vom schwedischen Autohersteller Volvo. Das Blind-Spot-Informationssystem (BLIS) warnte Autofahrer vor drohenden Kollisionen beim Fahrbahnwechsel. Sind Autos mit einem Spurwechselassistenten ausgerüstet, haben sie ein Viertel weniger Unfälle beim Spurwechsel.

So funktioniert ein Spurwechsel­assistent

In Großstädten oder auf mehrspurigen Autobahnen fällt es schwer, im Verkehr die Übersicht zu behalten. Auch bei einem voll beladenen Auto kann der Blick in den Rückspiegel eingeschränkt sein. Ohne Schulterblick weißt du nicht, ob sich jemand im toten Winkel befindet. Ein Totwinkelwarner hat seine Augen zum Glück überall.

Das System unterstützt dich beim Spurwechsel auf Autobahnen und Straßen. Mithilfe von Sensoren überwacht ein Spurwechselassistent die seitlichen und hinteren Bereiche des Fahrzeugs. Fahrerassistenzsysteme erfassen meist einen Radius bis vier Meter seitlich und 50 Meter nach hinten. Einige Totwinkelwarner haben sogar Bereiche bis zu 250 Meter „im Auge“. Die Warnung erfolgt durch akustische Signaleaufleuchtende LED im Seitenspiegel oder ein vibrierendes Lenkrad.

Die meisten Spurwechselassistenten können erkennen, wenn dir Fahrzeuge näherkommen, mit dir auf einer Höhe sind oder sich zurückfallen lassen. Die modernen Fahrerassistenzsysteme können sogar den Zeitpunkt eines möglichen Unfalls berechnen. Ein Notbremsassistent ist in diesem Fall beispielsweise nutzlos, weil er nur bei Verkehrsteilnehmern funktioniert, die von vorne kommen.

Übrigens: Fahrerassistenzsysteme wie ein Spurwechselassistent sollen dich als Autofahrer bestmöglich unterstützen. Ein Totwinkelwarner schaltet sich meist ab einer Geschwindigkeit von 30 km/h automatisch ein.

Was ist ein aktiver Spurwechsel­assistent?

Heute gibt es neben klassischen Totwinkelwarnern auch aktive Spurwechselassistenten. Sie warnen dich nicht nur, sondern können bei einem drohenden Zusammenprall eingreifen. Die Weiterentwicklung des Spurhalteassistenten erfolgte 2010 von Mercedes: Eine einseitige Bremsung kann das Fahrzeug bei Bedrohung zurück in die Spur bringen.

Doch es geht noch weiter: Die aktiven Spurwechselassistenten renommierter Autohersteller wechseln die Spur automatisch. Wird der Blinkhebel länger als zwei Sekunden gehalten, fährt das Fahrzeug von selbst auf die Nebenfahrbahn. Viele Totwinkelwarner funktionieren auch ohne Blinker. Die Systeme erkennen an deinem Lenkverhalten, ob du einen Spurwechsel planst.

Die modernen Fahrerassistenzsysteme sind meist mit Sensoren, Fernbereichsradar und Stereokamera ausgestattet. Der BMW-Spurwechselassistent oder das Model 3 von Tesla bieten den automatischen Spurwechsel an. Der aktive Spurwechselassistent beim Autohersteller Volkswagen ist unter dem Namen VW Side Assist bekannt.

Spurwechselassistenten bei bekannten Fahrzeugherstellern:

Spurwechselassistent Bezeichnungen
So heißen die Spurwechselassistenten bei bekannten Fahrzeugherstellern. © Allianz Direct

Kurz und knapp: So unterstützt dich ein Totwinkelwarner

Technologien wie Spurwechselassistenten senken das Unfallrisiko enorm. Besonders der aktive Spurwechselassistent unterstützt die Sicherheit auf der Autobahn. Doch Vorsicht: Der Totwinkelwarner ist kein Ersatz für den Schulterblick! Damit du sicher mit dem Auto unterwegs bist, ist ein Spurwechselassistent trotzdem eine große Unterstützung

FAQ zu Spurwechsel­assistent

Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst du hier.

  • Was macht ein Spurwechselassistent?

    Ein Spurwechselassistent unterstützt Autofahrer beim Spurwechsel. Das System überwacht den seitlichen und hinteren Bereich des Fahrzeugs. Bei drohender Gefahr erfolgt eine Warnung. Aktive Spurwechselassistenten sind in der Lage, automatisch einzugreifen.

  • Wovor schützt ein Spurwechselassistent?

    Spurwechselassistenten schützen vor Unfällen beim Überholen und Abbiegen. Das System erkennt Autos, Lkws, Motorräder, Fahrräder und Fußgänger im toten Winkel. Auch Fahrzeuge auf gleicher Höhe, näherkommende oder zurückliegende Autos erfasst ein Spurwechselassistent.

  • Wie funktioniert ein Spurwechselassistent?

    Die Sensoren eines Spurwechselassistenten überwachen den toten Winkel. Bei drohender Kollision warnt das System mit LED, akustischen Signalen oder Vibrationen. Aktive Spurwechselassistenten können selbstständig die Fahrbahn wechseln oder bei Gefahr abbremsen.

  • Ersetzt der Spurwechselassistent den Schulterblick?

    Nein. Ein Spurwechselassistent dient als Unterstützung beim Spurwechsel. Das Fahrerassistenzsystem ersetzt nicht den Schulterblick! Beim Spurwechsel gilt wie in der Fahrschule gelernt: Innenspiegel, Außenspiegel, Schulterblick – auch mit einem Totwinkelwarner!

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