Lebensversicherung: Arten & Unterschiede

Die wichtigsten Lebensversicherungsarten und ihre Unterschiede im Überblick.

Die Familie finanziell absichern, fürs Alter vorsorgen oder beides kombinieren: Je nach Lebenssituation können unterschiedliche Arten von Lebensversicherungen sinnvoll sein. Diese Vor- und Nachteile haben verschiedene Lebensversicherung-Formen.

Mutter und Tochter im Auto

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Die bekanntesten Lebensversicherungs-Arten sind klassische Lebensversicherung (= Kapitallebensversicherung) und Risikolebensversicherung. Außerdem gibt es Sonderformen wie fondsgebundene Lebensversicherung und Indexpolice.
  • Meistens dienen Lebensversicherungen als private Altersvorsorge und/oder Hinterbliebenenschutz. Zum Beispiel kann eine Risikolebensversicherung sinnvoll sein, um einen Immobilienkredit abzusichern.
  • Je Lebensversicherung gibt es Unterschiede, was Vertragsbedingungen und Leistungen angeht. Eine Risikolebensversicherung greift zum Beispiel nur, wenn die versicherte Person während der Laufzeit stirbt. Eine klassische Lebensversicherung leistet auch, wenn kein Todesfall passiert.
  • Die beliebteste Art von Lebensversicherung ist die Risikolebensversicherung. Damit kannst du deine Familie für den Fall, dass dir etwas zustößt, finanziell absichern.

Welche Arten von Lebensversicherungen gibt es?

Eine Lebensversicherung ist eine Personenversicherung. Sie leistet entweder, wenn die versicherte Person während der Laufzeit stirbt (= Todesfall) oder das vereinbarte Laufzeitende erlebt (= Erlebensfall). Es gibt auch Lebensversicherungs-Arten, die beides kombinieren.

Die bekanntesten Arten von Lebensversicherungen sind:

  • Kapitallebensversicherung (= klassische Lebensversicherung)
  • Risikolebensversicherung (= Todesfallversicherung)
  • Fondsgebundene Lebensversicherung
  • Indexpolice

Um für jede Lebenssituation eine passende Lösung anzubieten, haben Versicherungsunternehmen verschiedene Lebensversicherungsarten entwickelt. Die Kapitallebensversicherung ist zum Beispiel eine kombinierte Lebensversicherung, die Todesfallschutz und private Altersvorsorge verbindet.

Bei einigen Anbietern hat man außerdem die Möglichkeit, die Lebensversicherung mit Zusatzleistungen zu erweitern – zum Beispiel, um sich bei Unfällen oder Berufsunfähigkeit abzusichern. Je nach Art der Lebensversicherung gibt es Unterschiede bei den Leistungen und Vertragsbedingungen.

Welche Lebensversicherung ist am beliebtesten?

Zu den beliebtesten Lebensversicherung-Arten zählt die Risikolebensversicherung. Das Prinzip: Stirbt die versicherte Person, zahlt die Versicherung den Hinterbliebenen einen vorab festgelegten Geldbetrag aus. Der Todesfallschutz ist ab wenigen Euro im Monat abschließbar.

Kapitallebensversicherung

Die Kapitallebensversicherung heißt auch klassische Lebensversicherung oder kapitalgebundene bzw. kapitalbildende Lebensversicherung. Teilweise ist auch der Begriff Erlebensversicherung verbreitet (v. a. in Österreich). Die Lebensversicherung ist ein Mix aus Hinterbliebenenschutz und Altersvorsorge.

  • Kapitallebensversicherungs-Leistungen: Stirbt die versicherte Person während der Vertragslaufzeit (= Todesfall), bekommen die Hinterbliebenen eine vorab vereinbarte Versicherungssumme ausbezahlt. Tritt während der Laufzeit kein Todesfall ein (= Erlebensfall), erhält die versicherte Person eine einmalige Auszahlung oder monatliche Rente.
  • Kapitallebensversicherung-Laufzeit: Teilweise bis zu 30 Jahre
  • Kapitallebensversicherung-Beiträge: Vergleichsweise hohe Beiträge wegen Risiko- und Sparanteil (bis zu mehrere Hundert Euro im Monat)
  • Für wen ist eine Kapitallebensversicherung sinnvoll? Zur finanziellen Absicherung von Angehörigen kann eine kapitalbildende Lebensversicherung sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn du der Haupt- oder Alleinverdiener in der Familie bist. Als Geldanlage oder Altersvorsorge gibt es normalerweise bessere Alternativen.

Risikolebensversicherung

Die Risikolebensversicherung wird auch Todesfallversicherung oder Ablebensversicherung genannt. Der Unterschied zwischen Lebensversicherung und Risikolebensversicherung: Letztere bietet reinen Todesfallschutz und eignet sich nicht als Geldanlage.

  • Risikolebensversicherungs-Leistungen: Stirbt die versicherte Person während der Laufzeit, zahlt die Versicherung den Hinterbliebenen die vereinbarte Versicherungssumme aus. Erlebt die versicherte Person das Laufzeitende, gibt es keine Auszahlung.
  • Risikolebensversicherungs-Laufzeit: Im Schnitt 20 bis 25 Jahre, oft Laufzeit so gewählt, dass die Immobilie bis dahin abbezahlt ist.
  • Risikolebensversicherungs-Beiträge: Vergleichsweise günstige Beiträge (ab wenigen Euro im Monat)
  • Für wen ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll? Unter anderem kann sich eine Risikolebensversicherung bei Hauskauf  lohnen, um den Immobilienkredit abzusichern. Stirbt zum Beispiel der Hauptverdiener, kann die Familie mit der Versicherungssumme die Raten weiter abbezahlen.

Fondsgebundene Lebensversicherung

Eine fondsgebundene Lebensversicherung ist eine Kombination aus Risikolebensversicherung und Fondsanlage. Das bedeutet: Der Versicherer investiert einen Teil der Beiträge in Investmentfonds (z. B. Immobilien- oder Aktienfonds). Dadurch sind die Renditechancen höher als bei einer Kapitallebensversicherung.

  • Leistungen: Stirbt die versicherte Person während der Laufzeit, geht die vereinbarte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen. Läuft der Vertrag ohne Todesfall aus, bekommt die versicherte Person den Wert ausbezahlt, den die Fonds bis zu diesem Zeitpunkt erwirtschaftet haben.
  • Laufzeit: Normalerweise mindestens 10 bis 15 Jahre
  • Fondsgebundene-Lebensversicherung-Beiträge: Vergleichsweise hohe Beiträge wegen der Kombination aus Risiko- und Sparbeitrag.
  • Ist eine fondsgebundene Lebensversicherung sinnvoll? Das ist je nach Einzelfall unterschiedlich. Als Geldanlage lohnt sich die Form der kapitalbildenden Lebensversicherung aber oft nicht mehr. Denn: Wie gut die Rendite ausfällt, hängt stark davon ab, wie die Investmentfonds sich entwickeln. Theoretisch kann der ausgezahlte Betrag niedriger sein als die eingezahlten Beiträge. Anders als bei einer klassischen Lebensversicherung gibt es meistens keine garantierte Mindestauszahlung – bei vergleichsweise hohen Kosten. Für die Geldanlage gibt es meist bessere Alternativen.

Indexpolice

Die indexgebundene Lebensversicherung (kurz: Indexpolice) ist eine spezielle Form der fondsgebundenen Lebensversicherung. Anbieter garantieren bei dieser Lebensversicherung-Art normalerweise nur die eingezahlten Beiträge. Damit erwirtschaftete Überschüsse investieren sie in einen Aktienindex. Das ist eine Art Durchschnittswert, mit dem sich die Entwicklung ausgewählter Aktienkurse darstellen lässt – zum Beispiel die wichtigsten Aktien eines bestimmten Landes (z. B. DAX) oder Währungsgebiets (z. B. EURO STOXX 50). Statt Index-Anteile zu kaufen, erwirbt die Versicherung sogenannte Optionen auf den Index. So lässt sich eine höhere Rendite erzielen. Vorausgesetzt, die Optionskäufer schätzen den Kursverlauf vorher richtig ein.

  • Leistungen: Im Todesfall zahlt eine indexgebundene Versicherung die vereinbarte Versicherungssumme aus. Im Erlebensfall bekommt die versicherte Person die eingezahlten Beiträge zuzüglich der Rendite aus dem Aktienindex. Ob und wie viel Gewinn die Indexpolice bringt, hängt von den monatlichen Gewinnen oder Verlusten des Indexkurses ab.
  • Laufzeit: Meistens mindestens 10 bis 15 Jahre
  • Beiträge: Vergleichsweise hohe Beiträge
  • Ist eine Indexpolice sinnvoll? Wie bei jeder fondsgebundenen Lebensversicherung muss man das von Fall zu Fall entscheiden. Oft sind Indexpolicen aber keine rentable Geldanlage. Denn die Renditechancen sind schwer einzuschätzen und werden durch hohe Beitrags- und Verwaltungskosten zusätzlich geschmälert.

FAQ zu Lebensversicherung-Formen

Antworten auf häufige Fragen zu verschiedenen Arten von Lebensversicherungen.

  • Welche Arten von Lebensversicherungen gibt es?

    Es gibt mehrere unterschiedliche Lebensversicherungs-Formen. Zu den bekanntesten gehören Risikolebensversicherung, Kapitallebensversicherung und fondsgebundene Lebensversicherung (z. B. Indexpolice).

  • Welche Grundarten der Lebensversicherung unterscheidet man?

    Grundsätzlich unterscheidet man zwischen klassischer Lebensversicherung (= Kapitallebensversicherung) und Risikolebensversicherung. (= Todesfallversicherung). Beide Lebensversicherung-Arten zahlen eine vorab festgelegte Versicherungssumme aus, wenn die versicherte Person stirbt. Im Unterschied zur Risikolebensversicherung leistet die Kapitallebensversicherung auch, wenn die versicherte Person das Ende der Laufzeit erlebt.

  • Was kostet eine Lebensversicherung monatlich?

    Das kommt auf die Art der Lebensversicherung an. Eine Risikolebensversicherung ist je nach Anbieter und Vertrag ab wenigen Euro im Monat abschließbar. Kapitallebensversicherungen kosten im Vergleich dazu teilweise mehrere Hundert Euro monatlich.

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