Ob Geschwindigkeitsüberschreitungen, Falschparken oder andere Verkehrsdelikte – 9 von 10 Autofahrern haben bereits ein Bußgeld, ein sogenanntes „Knöllchen“, erhalten.
Wie korrekt und gewissenhaft verhalten sich die Deutschen insgesamt im Straßenverkehr? Welche Verkehrsdelikte wurden von den meisten schon einmal begangen? Und ändert ein Blitzermarathon tatsächlich das Fahrverhalten?
In einer repräsentativen Umfrage hat Allianz Direct 1.000 Autofahrer
in der Altersklasse 18 bis 65 Jahre in Deutschland befragt, wie sie zu den Themen Verkehrsdelikte, Bußgelder und Blitzer stehen.
Zu schnell & geblitzt
So viel zu schnell fahren die Bundesländer: Autofahrer aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Berlin fahren sowohl inner- als auch außerorts gerne (zu) zügig. Bundesweit liegen sie im Geschwindigkeitsvergleich vorne.
Geschwindigkeitsüberschreitung
Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts und außerorts gehören deutschlandweit zu den „beliebtesten“ Verkehrswidrigkeiten – gefolgt von Falschparken oder Parken ohne gültiges Parkticket.
Wie deutsche Autofahrer zu Blitzermarathons stehen
Blitzermarathons sollen auf die Problematik „zu schnelles Fahren“ aufmerksam machen. Die Mehrheit der deutschen Autofahrer (55%) halten diese Art der Kontrolle jedoch für überflüssig.
Wo sollte geblitzt werden?
Doch wenn schon geblitzt wird, würden die Deutschen die Kontrollen am ehesten an Schulen und in Gegenden mit vielen Kindern aufstellen. Aber auch Stellen mit hohem Unfallaufkommen und beliebte „Raserstrecken“ werden als geeignete Orte für einen Blitzermarathon bewertet.
Tempolimit und Radarkontrollen
Gerade einmal die Hälfte der Deutschen (52%) gibt an, sich immer an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten. Ansonsten helfen (illegale) Radarwarner und Apps, gezieltes Bremsen (jeder Dritte) oder die Änderungen der Route, um Blitzern zu entgehen.
Im Vergleich: So verhalten sich Autofahrer, die noch nie geblitzt wurden
Wer bisher noch nie geblitzt wurde, hält sich im Bundesvergleich überdurchschnittlich stark an die Geschwindigkeitsobergrenzen (67 Prozent).
Wie deutsche Autofahrer verhindern, geblitzt zu werden
Wen es schon mindestens einmal erwischt hat, der nutzt im Vergleich häufiger eigentlich verbotene Tools wie Apps und eingebaute Radarwarner.
Top 10 Verkehrsdelikte
Die Hälfte der deutschen Autofahrer gibt zu, dass sie innerorts oder außerorts bereits zu schnell unterwegs gewesen sind. Über ein Drittel haben schon falsch geparkt oder hatten Ausweis/Papiere nicht dabei. Und auch das Handy wurde von 32% bereits unerlaubt am Steuer genutzt, zeigt die Analyse des Kfz-Versicherers.
Was die Automarke über Gesetzestreue im Straßenverkehr aussagt
Die Fahrer welcher Marken wurden bereits häufiger bei Verkehrsdelikten erwischt und wer fährt vermeintlich vorbildlich? BMW-Fahrer geben im Vergleich zu anderen Fahrern am wenigsten an, die Geschwindigkeit zu überschreiten. Zu den eher zügigen Fahrern gehören die Besitzer der Automarken Skoda, VW und Ford.
Erfahrene Autofahrer bekommen weniger Knöllchen, werden aber häufiger geblitzt
Der Auto-Report des Kfz-Versicherers zeigt, dass die Anzahl der Bußgelder auch eine Sache des Alters und der Erfahrung ist: Autofahrer, die ihren Führerschein erst zwei bis vier Jahre haben, bekommen im Durchschnitt die meisten Knöllchen. Ältere Autofahrer kriegen insgesamt weniger Knöllchen als Jüngere – werden dafür aber häufiger mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt.
Ranking der Bußgelder
Für die Verkehrsdelikte Fahren unter Drogen- sowie Alkoholeinfluss und das Fahren ohne Führerschein findet die Mehrheit der Deutschen eine Strafe von Minimum 160 Euro als angemessen. Ein Bußgeld über 160 Euro fordern auch 21% für das Fahren ohne gültige Kfz-Versicherung.
Handy am Steuer – bei den meisten wird es nicht teuer
32% der befragten Autofahrer haben während der Autofahrt schon einmal unerlaubt das Handy genutzt – erwischt wurden dabei lediglich 5%. Autofahrer, die das Handy bei der Fahrt bereits genutzt haben, fordern im Vergleich deutlich weniger Bußgeld (86 Euro / 111 Euro).