Elektroauto-Statistiken 2024

Interessante Zahlen und Fakten über Elektromobilität in Deutschland

Auf dieser Seite findest du Statistiken rund um den Stand der Elektromobilität in Deutschland. Darunter Fakten zum Marktanteil von Elektroautos, zu deren Neuzulassungen und Einblicke in Statistiken rund um Ladekosten.

Statistiken über Elektroautos

Ab 2035 sollen in der EU keine Verbrenner-Fahrzeuge mehr neu zugelassen werden. Auch wenn die Diskussion zur Zulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die mit klimaneutralen Kraftstoffen (E-Fuels) betrieben werden, wieder aufgenommen wurden, rückt der Wechsel zu einer reinen Elektrofahrzeug-Industrie immer näher. Doch wie ist der aktuelle Stand in Deutschland in Sachen Umstieg auf E-Mobilität? Wie viele Elektroautos werden zugelassen? Welchen Marktanteil machen Neuzulassungen von Elektroautos heute aus? Und wie sieht es mit dem technischen Fortschritt bei den Fahrzeugen selbst aus? Wir von Allianz Direct haben aktuelle Zahlen und Fakten rund um Elektroautos in Deutschland und der EU zusammengetragen, um hier einen Überblick zu verschaffen.

Die Entwicklung und Prognosen der E-Mobilität in Deutschland und der EU zeigen ein stetiges Wachstum. Bis 2030 wird erwartet, dass die Anzahl der Elektrofahrzeuge ansteigt, unterstützt durch verschiedene Fördermaßnahmen und Rahmenbedingungen wie z.B. Ausbau der Ladeinfrastruktur. 

Elektromobilität Statistik: Überblick zum Elektrofahrzeug-Markt

Eine Infografik, die einen Überblick über die Elektromobilitätsbranche gibt, einschließlich der gesamten EV-Verkäufe und Ladestationen.
Eine Infografik, die einen Überblick über die Elektromobilitätsbranche gibt, einschließlich der gesamten EV-Verkäufe und Ladestationen.

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 524.000 BEV (batterieelektrisches Fahrzeug) verkauft. Dies entspricht einem Anstieg von 11,4 % gegenüber dem Vorjahr. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Zwischen Januar und April 2024 wurden in Deutschland ungefähr 111.000 E-Autos neu zugelassen. Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023, in dem etwa 124.500 BEVs neu zugelassen wurden, lag die Zahl fast 11% niedriger.

Angesichts dieser Nachfrage nach E-Fahrzeugen hat Deutschland auch die Zahl der öffentlichen Ladepunkte erhöht. Laut Stand November 2023 gab es landesweit 115.308 öffentliche Ladepunkte (bestehend aus Ladebuchten an Ladestationen und Park & Charge-Standorten). Auch bei der Anschaffung von Ladestationen für E-Fahrzeuge durch private Unternehmen ist die Bereitschaft groß, die Anforderungen der Ladesäulenverordnung zu erfüllen, um den Kundinnen und Kunden mit einem E-Auto einen Mehrwert zu bieten.

Überblick zum technischen Stand von Elektrofahrzeugen

Mit einer steigenden Nachfrage und gesetzlichen Vorgaben zum Umstieg auf Elektromobilität nimmt auch die Entwicklung der Ladeinfrastruktur und nachhaltiger Batterien stetig zu.

Durchschnittliche Reichweite von Elektroautos

Anfangs waren Elektrofahrzeuge noch eher für Kurzstrecken und Stadtbewohner empfohlen. Die Reichweite mit einer einzigen Batterieladung ist inzwischen aber deutlich gestiegen. Die durchschnittliche Reichweite der derzeit verfügbaren Elektroautos beträgt rund 393 Kilometer, laut ADAC.  Der Lucid Air Grand Touring, sowie der BMW iX xDrive 50 haben eine Reichweite von bis zu 610 Kilometern und sind damit gemeinsame Spitzenreiter vor dem Mercedes EQS (575 Kilometer). Einen Prototypen mit über 1.000 Kilometern maximaler Reichweite stellte Mercedes mit dem Vision EQXX auf der CES in Las Vegas im Jahr 2022 vor. 

Durchschnittliche Ladedauer eines E-Autos

Dem Elektroauto wird oft der Nachteil unterstellt, nach kurzer Fahrt wieder lange die Batterie laden zu müssen. Zwar ist der Zeitaufwand derzeit noch höher als beispielsweise beim Tanken von Benzin, doch wird dank neuer Technik die Ladedauer von E-Autos immer weiter verkürzt. Die Ladedauer hängt außerdem von Faktoren wie Batteriekapazität und -temperatur ab.

 Einige Fakten im Überblick:

  • Die Ladestation “Tesla Supercharger” verspricht kompatible Modelle in nur 5 Minuten Ladezeit die Batterie für 120 Kilometer Reichweite aufzuladen, so die Werbeaussage.
  • 30 bis 60 Minuten dauert ein Ladevorgang für die volle Aufladung einer leeren Batterie an Schnellladepunkten
  • 2 bis 4 Stunden dauert das Laden an Normalladepunkten ungefähr
  • 38 % der E-Autofahrer sehen Verbesserungsbedarf beim Schnellladen auf Langstrecken
  • Unter Tesla-Fahrern sehen hingegen 22 % Verbesserungsbedarf
Uhren, die zeigen, wie lange es dauert, ein Elektrofahrzeug an normalen und schnellen Ladestationen aufzuladen.
Vergleich der Ladezeit an normalen und schnellen Ladestationen.

Pannen, Brände, Unfallrisiko mit Elektroautos

Pannendaten sehen für Elektroautos ähnlich wie für Verbrenner-PKW aus. Die Brandgefahr bei Elektroautos ist laut Experten nicht höher als bei Verbrennern.

  • In 54 % der Fälle war die Starter-Batterie Pannenursache bei Elektroautos
  • In 15,1 % lag die Pannenursache an der allgemeinen Fahrzeugtechnik und Beleuchtung

Erlebt Elektromobilität in Deutschland einen Aufschwung?

Seit 2010 werden jedes Jahr neue Elektroautos auf deutschen Straßen zugelassen. Wir werfen einen Blick auf die jährlichen Veränderungen bei der Anzahl der BEV-Neuzulassungen, den aktuellen Bestandszahlen und dem Marktanteil von rein batteriebetriebenen Elektroautos. Prognosen für 2024 zeigen, dass die Zahl der Elektrofahrzeuge in den kommenden Jahren weiter steigen wird, unterstützt durch Markttrends und neuer attraktiver Infrastruktur für E-Autos.

Anzahl der neuen Elektroautos im Jahr 2023

Eine Infografik, die die Gesamtzahl der neu zugelassenen Fahrzeuge im Jahr 2023 mit dem Anteil der BEVs vergleicht.
Total number of newly registered vehicles compared to BEVs in 2023.

Im Jahr 2023 wurden etwa 3,7 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen, was einer Zunahme von 5,5 Prozent entspricht. Fast die Hälfte aller PKW (1.379.260 / 48,5 %) waren mit einem alternativen Antrieb ausgestattet. Die Zulassungen von batterieelektrischen Pkw (BEV) stiegen um 11,4 Prozent, während Plug-in-Hybride um 51,5 Prozent zurückgingen.

Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) machten 18,4 % dieser EV-Zulassungen aus, wobei 524.000 neue BEVs in diesem Zeitraum auf die Straßen kamen. Prognosen zufolge werden bis zum Jahr 2030 etwa 11,3 Millionen Elektroautos (BEV) auf dem Markt sein, was etwa zwei Drittel der neu zugelassenen PKWs ausmachen könnte.

Im Jahr 2023 wurde ein Rückgang von fast 63 Prozent bei den Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden verzeichnet. Das Wachstum des Marktanteils von Hybridautos an den Neuzulassungen hatte bereits 2022 nachgelassen und fiel 2023 aufgrund der schwachen Nachfrage auf unter 30 Prozent zurück.

Elektroauto Neuzulassungen im Vorjahresvergleich

Ein Diagramm, das den prozentualen Anstieg der Verkaufszahlen von Januar bis Juli 2023, aufgeschlüsselt nach Kraftstofftyp, vergleicht.
Prozentualer Anstieg der EV-Verkäufe von Januar bis Juli 2023, aufgeschlüsselt nach Kraftstoffart.

Zwar gab es im Jahr 2023 mehr Hybrid-Zulassungen, aber die BEVs verzeichneten den höchsten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Die Verkäufe batteriebetriebener Elektrofahrzeuge stiegen um 37,15 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch 2022 war ein solcher Anstieg um 12,57 % zu verzeichnen. Damit hat der BEV-Marktanteil an Neuzulassungen im Jahr 2022 fast den Diesel eingeholt. Batteriebetriebene Elektroautos machten allein 17,7 % der Neuzulassungen aus, während Dieselfahrzeuge 17,8 % ausmachten.

Auch die Verkäufe von Hybridfahrzeugen stiegen um 8,92 %, wenn man die Monate Januar bis Juli 2022 mit denselben Monaten im Jahr 2023 vergleicht.

Am auffälligsten ist jedoch der deutliche Rückgang der Verkäufe von Plug-in-Hybriden (PHEV), die von 2022 bis 2023 um 42,55 % gesunken sind. Dieser drastische Rückgang könnte auf den Wegfall der Kaufanreize zurückzuführen sein. Während früher der Kauf eines PHEV mit 4.500 € staatlicher Unterstützung und zusätzlich 2.250 € durch den Hersteller gefördert wurde, fiel dies im Jahr 2023 weg.

Überblick zu Elektroauto-Neuzulassungen

Ein Liniendiagramm, das die Anzahl der Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland von 2014 bis 2023 zeigt.
Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland, 2014-2023.

Die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos steigt jedes Jahr auf neue Rekorde. Der Sprung von +127,27% im Jahr 2017 könnte auf die neue E-Auto-Prämie zurückzuführen sein, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 für den Kauf von neuen Elektrofahrzeugen eingeführt wurde. Die E-Auto-Förderung 2023 betrug bis zu 6.750 €. Ab dem 18. Dezember 2023 konnten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) keine neuen Anträge für den Umweltbonus mehr gestellt werden.

Die Bundesregierung plant nun, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte in Deutschland zu erreichen. Zwischen 2021 und 2022 stieg der BEV-Absatz um 30,56 Prozent. Das geringere Wachstum in den Jahren 2021 und 2022 - im Vergleich zu 2020 - könnte auf die anhaltenden Auswirkungen eines Mangels an Halbleiterchips im Jahr 2020 zurückzuführen gewesen sein. Dadurch wurde die Anschaffung von E-Fahrzeugen in den Folgejahren erschwert.

Von 2022 bis 2023 ist ein Anstieg um 11,5 % zu verzeichnen, wobei mehr als eine halbe Million - insgesamt 524.000 - Elektroautos in Deutschland verkauft wurden. Dies stellt einen neuen Rekord dar.

Die Zulassungszahlen für das Jahr 2024 zeigen, dass Deutschland auch weiterhin prozentual der Spitzenreiter beim Absatz von Elektroautos in Europa sein wird. Von den insgesamt rund 815.400 Neuzulassungen von E-Autos in der EU seit Januar 2024 entfallen rund 214.900 auf Deutschland.

Elektroauto-Neuzulassungen der letzten Monate

Die Zulassungen von Elektroautos gingen im Januar 2023 um 13,2 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Abgesehen von diesem schwachen Jahresstart setzte sich der positive Trend der Elektroautos aber auch 2023 weiterhin fort. Über das gesamte Jahr steigerte sich der Anteil der Elektrofahrzeuge auf 18,4 %, was einem Anstieg um 11,4% entspricht.

Die Zulassungen von Plug-in-Hybriden sind 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 51,5 % zurückgegangen auf einen Zulassungsanteil von nur 6,2 %.

BEV-Bestand: Wie viele E-Autos gibt es auf dem deutschen Markt?

Ein Balkendiagramm, das den Gesamtbestand in Deutschland an BEVs über sechs Jahre, zwischen 2019 und 2024, zeigt.
Gesamtbestand an BEV auf dem deutschen Markt, 2019-24.

Am 1. April 2024 waren in Deutschland insgesamt 1,46 Millionen Elektroautos zugelassen. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 524.000 Fahrzeugen oder rund 11,5 Prozent im Vergleich zum Zeitraum von 2022 bis Ende 2023. Der Bestand an reinen Elektroautos (BEVs) wächst zwar weiter, jedoch nicht mehr so schnell wie zuvor: Im Vergleich zum Zeitraum von 2022 bis 2023 hatte der Bestand um mehr als 30% zugenommen.

Der geringste absolute Anstieg im Betrachtungszeitraum von 2019 und 2024 wurde zwischen 2023 und 2024 festgestellt, wobei der Bestand immer noch von 1.013.009 auf 1.408.681 stieg, was einem Anstieg von 39,05 % entspricht. Seit 2011 hat der Bestand an BEVs auf dem Markt im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Im selben Jahr wurde mit +54 % der höchste relative Anstieg in den letzten 12 Jahren verzeichnet, wobei die Bestandszahlen von 250 auf 1.600 stiegen. Der gleiche Trend war auch bei den zuvor erwähnten BEV-Verkaufszahlen im selben Jahr zu beobachten.

Wie hoch ist der Marktanteil von E-Autos?

Seit 2010 ist der Marktanteil von Elektroautos stetig gestiegen. Von einem Marktanteil von 0,005 % im Jahr 2010 hat sich die Verbreitung von E-Autos exponentiell entwickelt. Von 2022 bis 2023 erreichte er einen prozentualen deutlichen Anstieg auf 37 % aller Neuzulassungen. Während in Deutschland der Anteil der Elektroauto-Neuzulassungen am Gesamtmarkt bereits bei 18 Prozent liegt, beträgt dieser in Europa noch 14,6 Prozent im Jahr 2023.

Der Marktanteil von Elektroautos entspricht weitgehend dem Anstieg ihrer Verkäufe in denselben Jahren. Mit einem Rekordanstieg der BEV-Verkäufe um mehr als 201% zwischen 2019 und 2020, erhöhte sich der Marktanteil von 2,9% auf 13%. Die einzige Ausnahme war zwischen 2015 und 2016, als der Marktanteil bei 0,73% stagnierte und das geringste Wachstum verzeichnet wurde.

Was sind die beliebtesten E-Autos nach Modell im Jahr 2023?

Ein Balkendiagramm mit den beliebtesten BEV-Modellen in Deutschland auf der Grundlage der Zulassungszahlen (2023).
Beliebteste BEV-Modelle und Anteil an Neuzulassungen, 2023.

Die beliebtesten E-Autos im Dezember 2023 zeigen eine klare Präferenz der Käufer für bestimmte Modelle. An der Spitze steht der VW ID.4/ID.5 mit beeindruckenden 3.456 Neuzulassungen im Dezember und insgesamt 36.353 im gesamten Jahr 2023. Diese Modellreihe hat sich als beliebt erwiesen, insbesondere aufgrund ihrer Kombination aus Reichweite, Funktionalität und dem guten Ruf der Marke Volkswagen. 

Ein weiterer Spitzenreiter unter den beliebtesten E-Autos ist der SKODA ENYAQ, der im Dezember 3.185 Neuzulassungen in Deutschland verzeichnete und im gesamten Jahr auf 23.498 Einheiten kommt. Auch der FIAT 500 E, mit 3.001 Neuzulassungen im Dezember und insgesamt 22.608 im Jahr 2023, zeigt die zunehmende Akzeptanz kleinerer, stadtfreundlicher Elektrofahrzeuge. 

Ein herausragender Erfolg im Jahr 2023 ist zweifellos das Tesla Model Y, das im Dezember 2.721 Neuzulassungen und beeindruckende 45.818 Verkäufe im gesamten Jahr in Deutschland verzeichnete. Dieser SUV hat durch seine hohe Reichweite, die fortschrittliche Technologie und die starke Marke Tesla viele Käufer überzeugt. Der kontinuierliche Anstieg der Neuzulassungen zeigt, wie sich die Präferenzen der Verbraucher im Bereich der Elektromobilität entwickeln und welche Modelle sich als Favoriten etablieren.

Ausbau der Ladestationen im europäischen Vergleich

Auch Elektroautos benötigen Energie für den Antrieb. Anders als beim Verbrenner kommt dieser bei E-Autos aber aus der Steckdose. Wir haben Zahlen und Fakten rund um die Anzahl der Ladestationen gesammelt, um darzustellen, wie es zurzeit um den Ausbau von Ladestationen steht. 

Statusbericht: Wie steht Deutschland beim Ausbau der Ladestationen da? 

Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2030 insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte in Deutschland stehen. Beim aktuellen Ausbautempo wäre dieses Ziel aber erst 2032 erreicht. 

Eine kurze Übersicht zum aktuellen Stand des Ausbaus von Ladesäulen in Deutschland:

  • 66.200 Ladestationen gibt es derzeit für Elektroautos in Deutschland. (Stand Januar 2024). Sie umfassen einzelne oder mehrere Lademöglichkeiten für elektrische Fahrzeuge. Hier ein Überblick über die absoluten Ladepunkte: 
    • 98.216 Ladepunkte haben eine normale Ladeleistung bis 22 kW.
    • 25.233 Ladepunkte sind Schnell Ladepunkte mit mehr als 22 kW.
  • Bayern hat mit 20,5 % die meisten Ladesäulen
  • 3,4 Elektroautos teilen sich in Sachsen-Anhalt eine Ladesäule – damit ist das Bundesland Spitzenreiter in Relation zu den zugelassenen E-Autos am umfangreichsten.
  • 7,0 Elektroautos und damit doppelt so viele teilen sich in Hessen eine Ladesäule – Schlusslicht im Verhältnis zugelassener Elektroautos und Ladesäulen

Ladepunkte pro Kopf im internationalen Vergleich

Karte von Europa, die die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen pro 100.000 Einwohner nach EU-Land zeigt.
Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen pro 100.000 Einwohner nach EU-Land.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld, was die Verfügbarkeit von Ladestationen betrifft. Mit 99 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland deutlich hinter den Spitzenreitern Niederlande, Luxemburg, Österreich, Schweden und Dänemark.

Allerdings gibt es in Deutschland ca. 1200 % mehr Ladesäulen pro 100.000 Einwohner als in den Schlusslichtern Zypern und Rumänien.

Lese mehr darüber, welche Regionen innerhalb Deutschlands die meisten Ladestationen haben, in unserem Auto-Report: Die Bundesländer mit den besten Voraussetzungen für E-Autos.

Ist es billiger, das Auto zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen aufzuladen?

Wie viel kostet das Laden eines Elektroautos an der Ladesäule?

An öffentlichen Ladestationen stehen mehr Optionen zur Auswahl, z. B. schnelleres Laden (DC) und Park & Charge, womit das Fahrzeug geladen werden kann, während der Fahrer Besorgungen macht. Außerdem kannst du dich in der Regel zwischen mehreren Zahlungsmethoden entscheiden.

Wir haben uns die durchschnittlichen Kosten für die Nutzung einer Ladestation sowie die Abo-Gebühren von eMSP (eMobility Service Provider) und den Unterschied zwischen der Bezahlung mit Karte oder per App näher angeschaut.

Vier Batterien, die die durchschnittlichen Kosten für das Aufladen an einer Wechselstrom-Ladestation nach Batteriekapazität (kWh) vergleichen.
Durchschnittliche Kosten für das Laden an einer AC-Ladestation nach Batteriekapazität in €. Stand: Juli 2024.

Es ist etwa 26,3 % teurer, ein Elektrofahrzeug an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen als zu Hause. Wir haben dies berechnet, indem wir den durchschnittlichen Ad-hoc-Preis von 0,43 €/kWh für das Laden mit Wechselstrom genommen und mit den verschiedenen Reichweiten von Elektroautos bzw. ihren Batteriekapazitäten multipliziert haben. Ad-hoc bedeutet, dass der Fahrer keinen Vertrag mit dem Stromlieferanten oder -betreiber abschließen muss, bei dem er eine Abo-Gebühr zahlt.

Bei einem Elektrofahrzeug mit einer Batteriekapazität von 40 kWh kostet das Aufladen auf 100 % an einer öffentlichen Ladestation etwa 17,20 €. Für eine große Batterie mit einer Kapazität von 100 kWh zahlen Autofahrer 43 €.

Beachte allerdings, dass es sich hierbei um Durchschnittspreise handelt und die Kosten für die Nutzung von Ladestationen von Ort zu Ort unterschiedlich sind.

Wie hoch sind die Abo-Gebühren für E-Charging?

Eine Europakarte mit den durchschnittlichen monatlichen eMSP-Abonnementgebühren in Euro, 2023.
Ländervergleich der durchschnittlichen monatlichen eMSP-Abonnementgebühr in €, 2023.

Viele Stromer-Besitzer entscheiden sich für ein eMSP-Abonnement, anstatt ad-hoc zu bezahlen. Das bedeutet, dass der Nutzer ein eMSP-Abonnement abschließt und dann die Karte oder App dieses Anbieters verwendet, um sein Auto an verschiedenen Ladepunkten aufzuladen. Für die meisten dieser Abonnements wird eine monatliche oder jährliche Gebühr zusätzlich zu den Kosten für den Ladevorgang erhoben.

In Deutschland sind die monatlichen eMSP-Gebühren mit durchschnittlich 17,09 € am günstigsten, gefolgt von den Niederlanden (15,79 €) und Schweden (15,67 €). Damit ist es 58 % günstiger als das Land mit der teuersten Durchschnittsgebühr, welches Island mit 41,08 € ist.

App oder Karte – Was ist teurer zum Laden von E-Autos? 

Die gängigsten Zahlungsmethoden für das Laden von Elektrofahrzeugen sind entweder per Karte oder per App. Einige Provider bieten beide Optionen an, während bei anderen nur die eine oder die andere möglich ist.

  • Ladekarten: Sobald du dich bei einem eMSP angemeldet hast, erhältst du vom Anbieter eine Karte. Diese Karte enthält einen RFID-Chip (Radio Frequency Identification). Um den Ladevorgang zu starten, musst du deine Karte an das Kartenlesegerät halten. Durch erneutes Halten der Karte an das Lesegerät wird der Ladevorgang gestoppt. Wenn du an einer öffentlichen Ladestation bezahlst, überträgt die RFID-Karte den Code deines eMSP an die Ladestation. Der Anbieter wird dir dann die Ladekosten in Rechnung stellen.
  • Apps: Mit einer Lade-App können Ladevorgänge über ein Smartphone bezahlt werden. Bei der Anmeldung in der App gibst du deine gewünschte Zahlungsmethode an. Nach dem Ladevorgang werden die Ladekosten automatisch von deinem Konto abgebucht. Dies geschieht in der Regel durch das Scannen eines QR-Codes an der Ladestation.

Wir haben uns die Anbieter angeschaut, die nur die Zahlung per Karte anbieten, und diejenigen, die nur die Zahlung per App anbieten, um die Preisunterschiede zwischen den beiden zu ermitteln.

Zwei Balkendiagramme, die den Durchschnittspreis von Ladekarten und Lade-Apps als Zahlungsmittel für DC- und AC-Ladegeräte vergleichen.
Preisvergleich zwischen Anbietern, die nur Ladekarten oder Lade-Apps als Zahlungsmittel anbieten. Stand: Juli 2024.

Diensteanbieter, die nur eine Karte als Zahlungsoption anbieten, waren beim AC-Laden 6,3 % günstiger. Sie berechneten im Durchschnitt 38,66 Cent pro kWh. Anbieter mit Lade-Apps berechneten dagegen 41,19 Cent pro kWh.

Dagegen waren eMSPs, die nur Apps als Zahlungsmethode anbieten, die billigste Option für das DC-Laden. Anbieter, die eine Ladekarte verwendeten, kosteten im Durchschnitt 1,2 % mehr. Sie berechneten 46,59 Cent pro kWh gegenüber 46,04 Cent bei der Verwendung von Apps.

Was kostet das Aufladen eines Elektroautos zu Hause?

Vier Batterien im Vergleich der durchschnittlichen Kosten für das Aufladen eines Elektroautos zu Hause nach Batteriekapazität (kWh) in Deutschland.
Durchschnittliche Kosten (€) für das Aufladen eines Elektroautos zu Hause nach Batteriekapazität (kWh). Stand: Juli 2024.

Wir haben den durchschnittlichen Strompreis in Deutschland von 0,33 €/kWh genommen und ihn mit verschiedenen Batteriegrößen verglichen. So haben wir die ungefähren Kosten für das Aufladen eines E-Fahrzeugs zu Hause ermittelt.

Für ein kleineres BEV mit einer Batteriekapazität von 40 kWh könnte das Aufladen etwa 13,20 € kosten. Bei einem E-Auto mit einer Batterie am oberen Ende der Skala könnte das Aufladen von leer auf voll 33 € kosten.

Daraus geht hervor, dass es im Durchschnitt teurer ist, ein Elektrofahrzeug an einer öffentlichen Ladestation zu laden als zu Hause. Es werden jedoch auch andere Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel:

  • Dauer des Ladevorgangs
  • Tageszeit, zu der das E-Auto aufgeladen wird 
  • Ausstattung zu Hause

Manche Besitzer von Elektrofahrzeugen ziehen es vor, ihr Fahrzeug über Nacht zu Hause aufzuladen. Dafür gibt es spezielle Geräte wie Stecker und Ladestationen. Wenn man jedoch bereits unterwegs ist, oder es eilig hat, kann es praktischer sein, eine öffentliche Ladesäule zu nutzen.

 

Quellen